DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Archiv für Januar 2010

Einstürzende Altbauten: Zur Urheberrechtsdebatte im deutschen Buchhandel

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Bild: „Old Factory“ von Tomy – www.augensound.de (CC-BY-NC-ND)

Auf boersenblatt.net – dem „Online-Magazin für den Deutschen Buchhandel“ – hat Michael Roesler-Graichen einen für das dort angesprochene Klientel ungewöhnlichen Essay zum Urheberecht im Digitalzeitalter veröffentlicht. Unter dem Titel „Urheberrecht: Kein Denkmalschutz“ wird dem deutschen Buchhandel zur Flucht nach vorn geraten: Dem digitalen Dilemma und einer vorherrschenden Kostenlosmentalität im Netz sei durch neue Geschäftsmodelle zu entkommen, mit einem elitären Rückzug auf die Verhältnisse der Vor-Internet-Welt nichts zu gewinnen. > Weiterlesen

Beweispflicht für PC-Gebühr bei Sendern

Computerbesitzer müssen nur dann Rundfunkgebühren bezahlen, wenn sie mit dem Rechner nachweislich Fernseh- und Hörfunkprogramme nutzen. So steht es in zwei Urteilen des Verwaltungsgerichts Gießen. Die Richter annullierten Gebührenbescheide des Hessischen Rundfunks. Im Gegensatz zu Fernsehern, > Weiterlesen

Soll Google fallen?

Auf MAGDA fragt Wolfgang Michal, ob die FDP mit ihrer Kampagne gegen den Suchmschinenkonzern auch gleich dessen Zerschlagung bezweckt. Es ist ohne Zweifel richtig, dass die bürgerliche Presse (wie aktuell die ZEIT) im eigenen Interesse eine ungekannte Schärfe entwickelt. Aktuell geht die Verlegerbranche sogar vor der Kartellbehörde gegen die Firma vor. Google wird als Bedrohung gleich der ganzen demokratischen Gesellschaft gesehen, die sich daher wehren müsse. Sogar polit-ökonomische Kritik wird ins Feld geführt:

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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Digitalzeitalter. Teil IV: Funktionsauftrag im Digitalzeitalter

Funktionsauftrag im Digitalzeitalter

Die Medienlandschaft befindet sich in einem tiefgreifenden wirtschaftlichen, technischen und kulturellen Umbruchsprozess. Mit der Pluralisierung der Verbreitungswege von digitalen Medieninhalten bedarf es einer zukunftsorientierten publizistischen Vielfaltssicherung. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk behält auch im Digitalzeitalter einen besonderen Funktionsauftrag. Um den Bedingungen einer sich verändernden Medienwelt gerecht zu werden, muss er die mit der Digitalisierung verbundenen Entwicklungspotenziale wahrnehmen und nutzen können. > Weiterlesen

Digitale Menschenprofile

Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs, beschreibt heute in der FAZ, wie Maschinen das Denken übernehmen: „Der Mensch wird zum Datensatz“. Seiner Analyse nach ist zu erwarten, dass bislang noch getrennt geführte Datenquellen – auf verschiedenen Computern, bei Behörden, bei Firmen – zur Erstellung digitaler Menschenprofile zusammengeführt werden. > Weiterlesen

Deutsche Digitale Bibliothek nur eine leere Hülle?

Während Hendrik Werner in der WELT feststellt, dass Deutschland bei der Digitalisierung des Kulturerbes hinterherhinkt, hat die LINKE Bundestagsfraktion mal nachgefragt, ob das so bleiben soll. In der Antwort auf die Kleine Anfrage „Einrichtung der Deutschen Digitalen Bibliothek“ stellt die Bundesregierung klar, > Weiterlesen

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Digitalzeitalter. Teil III: Regulierung im Digitalzeitalter

Regulierung im Digitalzeitalter

Digitalisierung, Kommerzialisierung und Konvergenz bilden die grundlegenden Herausforderungen für eine künftige Ausgestaltung der Medienordnung: Digitale Programminhalte werden in naher Zukunft aufgrund technischer Adressierbarkeit nicht nur zielgerichtet Verbreitung finden, sondern immer öfter auch ortsunabhängig, zeitsouverän und interaktiv genutzt. Die vormalige Trennung zwischen Rundfunk und Telekommunikation wird in einer Konvergenz der Netze aufgelöst. > Weiterlesen

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Digitalzeitalter. Teil II: Europarechtliche Beschränkungen

Europarechtliche Beschränkungen

Die Europäische Kommission betrachtet Rundfunk als eine Dienstleistung. Sie erkennt an, dass öffentlich-rechtliche Medien in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) eine besondere Funktion im Hinblick auf die kulturelle und sprachliche Vielfalt sowie für die objektive Information der Öffentlichkeit besitzen. Zugleich verweist sie darauf, dass Umfang, Finanzierung und Ausgestaltung dieser spezifischen öffentlichen Dienstleistung im alleinigen Ermessen der Nationalstaaten stehen, solange dem widersprechende wettbewerbsrechtliche Aspekte nicht tangiert werden. > Weiterlesen

Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“: CDU/CSU übernimmt Forderung der IT-Lobby

Nach Berichten von Spiegel Online, Carta und Netzpolitik plant die CDU/CSU die Einrichtung einer Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“. Dazu liegt offenbar ein dem Bundestag demnächst zugehender Antrag vor, aus dem in den genannten Beiträgen ausgiebig berichtet wird. Nicht mitgeteilt, darüber augenscheinlich von ihren Informationsgebern auch nicht aufgeklärt, wird, dass CDU/CSU damit eine Forderung der IT-Lobby übernehmen. > Weiterlesen

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Digitalzeitalter. Teil I: Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen

Auf Carta ist soeben ein Überblick mit den Standpunkten der Parteien zur Rundfunkgebührenreform erschienen. Die Position für eine modifizierte gerätebezogene Rundfunkgebühr, wie sie von einer Mehrheit der Medienpolitikerinnen und -politiker innerhalb der LINKEN vertreten wird, kommt in dieser kursorischen Darstellung allerdings nur unzureichend zum Tragen. Dabei beruht jene auf einem Modell, das sowohl die spezifisch rechtlichen als auch die neuen technologischen Bedingungen des Rundfunks in ihrer Gesamtheit erfasst und von uns im letzten Jahr in einem längeren Aufsatz „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Digitalzeitalter. Grundlagen für eine digitale Medienordnung“ dargelegt wurde. Gegenüber den Ansätzen für eine haushalt- oder auch steuerbezogene Gebühr besitzt das von uns entwickelte Modell erhebliche Vorteile. Um nur einen zu nennen: Sowohl Haushaltsgebühr als auch Medienanbgabe erforderten ein Notifizierungsverfahren auf EU-Ebene – mit der Konsequenz, dass über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dann in Brüssel (mit-)entschieden würde. Bei einer modifizierten gerätebezogenen Gebühr wäre das nicht der Fall. Im folgenden veröffentlichen wir heute und in den nächsten Tagen diesen Artikel in vier Teilen unter Auslassung des Anmerkungs- und des Literaturapparats. Wer die Fassung in der Originalversion samt Nachweisen nachlesen möchte, kann das hier tun. > Weiterlesen