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Sächsische StaatsKinoSpots gegen Gewalt

Bisher wollte die sächsische Sozialministerin mit Flyern, Plakaten und im Fahrgastfernsehen der Straßenbahn auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam machen. Nun geht sie mit ihrer Kampagne „Stoppt Gewalt gegen Kinder“ ins Kino. Christine Clauß will die Kinobesucher für das Thema Gewalt gegen Kinder in der Nachbarschaft sensibilisieren. Der Spot, dessen Produktion 50.000 Euro kostete, soll zwei Wochen lang vor jedem Film in allen Filmtheatern des Landes gezeigt werden. Der Film sei „unser aktuellster Baustein für Kinderschutz“, so die Ministerin.

Sicher, die Kampagne wurde letztes Jahr – noch ohne Kinospot – mit dem Politik-Award ausgezeichnet. Doch diese Auszeichnung sagt nichts über die Qualität der Kampagne. Dies wird deutlich, wenn man sich die Gewinner in anderen Kategorien sowie der Vorjahre ansieht. Anscheinend herrscht bei der Vergabe parteipolitischer Proporz. Zudem muss man der Herrschenden Sicht sowie den Denkmustern gerecht werden: Peer Steinbrück und Ursula von der Leyen als Politiker des Jahres, Jürgen Rüttgers als Stratege des Jahres, der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) für „Innovation“ …

Bei der Vorstellung des Kinospots verwies die Ministerin auf leicht gestiegene Meldezahlen bei Verdachtsmomenten der Kindesmisshandlung. Belastbare Zahlen über die reale Entwicklung konnte sie jedoch nicht vorlegen. Die Jugendämter erheben bisher entsprechende Daten nur teilweise und je nach Region auf unterschiedliche Art und Weise, so die Ministerin. Bei der Vorstellung des Spots betonte die Christine Clauß dessen Botschaft: „Sie achten auf Ihre Umgebung – und auf Ihr Nachbarskind?“  Mal sehen, in welchem Umfeld die Spots laufen, wie es mit Gewalt in den umgebenden Spots aussieht.

Nun, auf jeden Fall ist eine Idee nicht weit entfernt: Bürger beobachten Bürger e.V. Damit wäre sicher ein weiterer Award drin. Und sicher im Sinne Otto Schilys, der schon 2006 für sein Lebenswerk geehrt wurde.

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