DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Posts mit dem Tag ‘Apple’

Der schleichende Abschied von der Netzneutralität – Diesmal: AT&T und FaceTime

Der schleichende Abschied von der Netzneutralität vollzieht sich über die Tarifpolitik. Zuletzt zeigte sich das in Deutschland in Form einer exklusiven Kooperation zwischen Telekom und dem Musikstreaming-Dienst Spotify. Im neuen „Komplett-Tarif“ der Telekom für monatlich € 30 ist die Nutzung des Premium-Dienstes von Spotify, für den normalerweise € 10 anfallen, im Preis enthalten. Jens Best hat diese Tarifpolitik als das Verteilen von „Gleitcreme“ bezeichnet – als „eine subtile Methode der Öffentlichkeit den Bruch der Netzneutralität als einen Gewinn zu verkaufen.“

Ähnlich verfährt nun – wie das Technologieportal theverge.com berichtet – der US-amerikanische Netzbetreiber AT&T. Die Nutzung von Apples Videotelefonie-Software FaceTime, die bislang lediglich im kurzreichweiten WLAN-Standard Wi-Fi möglich war und mit der neuen iOS-Generation 6 mobilfunkfähig („FaceTime over Cellular“) wird, ist nur bei Abschluss eines sogenannten Mobile-Share-Tarifs möglich. Die Kosten für ein Datenvolumen von 1 GB und einem (!) Smartphone betragen demnach $ 90 pro Monat, bei 10 GB sind es $ 165. > Weiterlesen

Verleger tappen in die Apple-Falle

An dieser Stelle wurde vor geraumer Zeit bereits gemutmaßt, die Begeisterung der Verleger für Apples geschlossenes Geschäftsmodell im mobilen Internet könnte sich noch als Bumerang erweisen. Nun hat der Konzern aus Cupertino kurzerhand seine Geschäftsbedingungen für Apps geändert. Die Verleger von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften müssen künftig nicht nur eine 30 Prozent Umsatzbeteiligung für die digitale Distribution ihrer Inhalte an Apple abtreten, sondern diese auch exklusiv über Apples digitalen Kiosk (App Store) abwickeln. > Weiterlesen

Mathias Döpfner: „Apps sind die neuen Verbündeten der Verlage“ – oder auch nicht!

Mathias Döpfners Begeisterung für das iPad war hier bereits Thema. Nun wird er in einer Rede auf der Kölner Marketing- und Media-Konferenz dmexco mit den Worten wiedergegeben: „Apps sind die neuen Verbündeten der Verlage.“ Laut Horizont.net sieht der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG die Medienbranche am Beginn einer „großen Revolution“. Apples iPad würde den klassischen Medienmarken die Möglichkeit bieten, mehr Menschen zu erreichen und in neue Reichweitendimensionen vorzustoßen. Eine Studie habe gezeigt, schon heute seien iPad-Nutzer bereit, monatlich bis zu 10 Euro für journalistische Inhalte zu zahlen. > Weiterlesen

Netztektonik: “After a long trip, we may be coming home”

Chris Anderson und Michael Wolff analysieren im Technologie-Magazin Wired die Kolonisierung des Netzes durch die Wirtschaft in ihrer jüngsten, vermeintlich unaufhaltsamen Ausprägung. Unter dem Titel “The Web Is Dead. Long Live the Internet” konstatieren sie eine fundamentale Verschiebung in der Gewichtung von Internetdiensten innerhalb der Gesamtarchitektur des Netzes: Die Bedeutung des seit zwei Dekaden dominierenden, auf dem Hypertext-System basierenden World Wide Web nehme kontinuierlich und beschleunigt ab, der maßgebende Entwicklungspfad des Netzes vollziehe sich von einer freien, prinzipiell offenen Plattform hin zu einem geschlossenen, proprietären Bezahlmedium. > Weiterlesen

Niemand hat die Absicht, eine Zensurinfrastruktur zu errichten … – Kontroll- und Verwertungsinteressen vs. Gleichheit und Freiheit im Netz

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Bild: „Aaaah“ (Gemeinschaftsproj.) von Quark – www.augensound.de (CC–BY)

Felix von Leitner (Fefes Blog) hat der kürzlich gestarteten Initiative Pro Netzneutralität vorgeworfen, „nicht verstanden [zu] haben, worum es beim Internet geht. Das Internet ist kein Shopping-Kanal. Scheiß auf die ökonomischen Potentiale. Es geht bei Netzneutralität auch nicht um Innovationspotential. Netzneutralität ist die Grundlage für Demokratie, Pluralismus und Meinungsbildung im Internet. Das ist eine viel fundamentalere Sache als irgendwelche wirtschaftlichen Blubberblasen.“ Der Kolonisierung des Netzes durch ökonomische Verwertungsinteressen wird demnach ein konstitutives Primat der Meinungs- und Informationsfreiheit gegenübergestellt. Diesem grundlegenden Verhältnis gilt auch das Interesse des folgenden Beitrags, der im Juni (!) für ein analoges Publikationsorgan geschrieben wurde, dort aber nicht erschien und hier dokumentiert wird. > Weiterlesen

Und täglich grüßt das Murmeltier: iPad, Paid Content, Leistungsschutzrecht

Mathias Döpfners Begeisterung für das iPad ist bekannt. „Jeder Verleger sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs dafür danken, dass er mit diesem Gerät die Verlagsindustrie rettet“, verkündete der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG im April des Jahres. Auch Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), erkennt in mobilen Endgeräten der neueren Generation das Potenzial für eine heraufziehende Zukunft von Paid Content-Modellen im digitalen Journalismus. Doch teilt er die Euphorie Döpfners für Apples jüngstes Technologie-Gadget nicht. Er erblickt im iPad „mehr als einen Pferdefuß“ und plädiert stattdessen für „Alternativen mit offener Systemarchitektur“. > Weiterlesen

Wie das iPad einen zweiten digitalen Graben schafft

Passives Couchvergnügen mit Folgen: Das iPad regt den Konsum an, doch es lässt die Kreativität darben. Mit Apples neuestem Spielzeug öffnet sich der zweite digitale Graben. Insofern ist das iPad eher eine Antenne für privilegierte Inhalte als ein Schweizer Messer für den Alltag im Webdschungel. Darum muss > Weiterlesen

Wer oder was rettet wen oder was?

Wenn Springer-Chef Döpfner in einer amerikanischen Talkshow das iPad und Steve Jobs lobpreist, dann weiß man wie groß die Not des CEO sein muss. Endlich eine Waffe gegen die spätideologisch verwirrten Webkommunisten. Natürlich trägt das Springerblatt Welt dieses Stoßgebet in den deutschen Blätterwald:

Jeder Verleger sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs dafür danken, dass er mit diesem Gerät die Verlagsindustrie rettet. […] Das iPad startet eine neue Ära.

Die neue Ära besteht wohl darin, dass sich Springer jetzt  mit Apple oder weiteren Anbietern über deren Durchleitungsprovision streiten muss: > Weiterlesen

„Die Zeit“ bedauert das Scheitern von Netzsperren

Da ist er wieder der Konnex Kinderpornographie–Urheberrecht. Unter dem Titel „Ein bisschen Staat muss sein. Schwarz-Gelb verzichtet auf Internetsperren, schweigt aber zur Erosion des Rechts im Netz“ bedauert „Die Zeit“– gestern in der Printfassung, heute Online – die vermeintliche Niederlage des Staates in der Debatte um Internetsperren. > Weiterlesen