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USA: Six strikes mit Erziehungswarnhinweisvideos

Wir hatten hier und hier bereits berichtet, dass in den USA unter der Ägide des neugegründeten Center for Copyright Information (CCI) ein Copyright Alert System installiert werden soll. Die Basis dazu bildet ein im Juli 2011 zwischen den einflußreichen Verbänden der Unterhaltungsindustrie Motion Picture Association of America (MPAA), Recording Industry Association of America (RIAA), Independent Film and Television Alliance (IFTA), American Association of Independent Music (A2IM) sowie namhaften Netzbetreibern, darunter AT&T, Verizon, Comcast, Cablevision sowie Time Warner Cable, getroffenes privatwirtschaftliches Übereinkommen.

Dieses sieht ein System der abgestuften Erwiderung in insgesamt sechs Schritten vor. Bei Abruf von inkriminierten Inhalten werden Nutzerinnen und Nutzer zunächst über Sicherheitsmaßnahmen ihres Netzanschlusses und legale Alternativen aufgeklärt. Im Wiederholungsfall ist ein Warnhinweis mit ausdrücklich zu bestätigender Einwilligung in den Abruf solcher Inhalte verbunden. Beide Schritte können von den Providern wiederholt werden. In einem letzten Schritt schließlich erfolgen die Drosselung der Verbindungsgeschwindigkeit auf Seiten des Anschlussinhabers oder die Sperrung von abgerufenen Internetdiensten.

Jill Lesser, Geschäftsführerin des CCI, hat nun, wie Ars Technica berichtet, mitgeteilt, dass das System Ende des Jahres einsatzbereit sein soll und aufgrund der beteiligten Provider 75 Prozent aller US-amerikanischen Internetnutzer abdecken würde. Den Begriff Six strikes allerdings lehnt sie ab. Das sei zu abwertend, es handele sich vielmehr um ein Erziehungsprogramm.

Wie das System in der Praxis konkret funktioniert, wollte Lesser nicht näher erläutern. Bislang liegt lediglich ein 36-seitiges Memorandum of Understanding (pdf) vor. Diesem ist zu entnehmen, was Lesser jetzt noch einmal bestätigt, dass die Provider die Maßnahmenschritte nach eigenem Ermessen konfigurieren können.

Sicher allerdings ist, was ab dem fünften Schritt geschieht. Lesser laut Ars Technica:

She said that if a user reaches the fifth or sixth stage, „they are pushed through to a 10 minute educational video,“ and if that doesn’t change their behavior, „they are then, from our perspective, out of the program.“ At that point, ISPs can make their own decision about what step to take next, including disconnection. Lawsuits could also be filed by rightsholders.

Also: Ab dem fünften Schritt gibt es ein erzwungenes, 10-minütiges Erziehungswarnhinweisvideo und danach ist das Netz aus und/oder geht es vor Gericht.

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