DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Archiv für Juni 2010

Frankfurter Tag des Online-Journalismus

Auf der Veranstaltung (17. Juni 2010) des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) und des Hessischen Rundfunks (hr) wurden Fragen gestellt wie: „Sind Maschinen die besseren Journalisten? Was haben die unter Spardruck leidenden Zeitungs-Redaktionen davon, wenn sie Redakteure zum Twittern zwingen? Wo ist die Qualität im Online-Journalismus? Und: Wie kann man mit dem schnellsten aller Medien bleibende Werte schaffen?“
Die Veranstaltung wurde live ins Netz übertragen und mitgeschnitten; die Mitschnitte kann man sich hier ansehen.

Nordrhein-Westfalen mit Abstand deutscher Meister in der Fernsehproduktion

Man hält weiter die Spitzenposition für Fernsehproduktionen in Deutschland, so digitalfernsehen.de. Jede dritte Sendeminute wird in NRW gedreht. Auch im Jahre 2008, als die Werbekrise begann, habe NRW seine Führungsposition behaupten können. In dieser Zeit seien in Nordrhein-Westfalen ungefähr so viele Fernsehminuten (137 200) produziert worden wie in den drei nachfolgenden Ländern Bayern (54 600), Hamburg (44 600) und Berlin (40 100) zusammen.

In Sachsen werden 15.000 Minuten produziert,In NRW werden mehr als 40 Prozent aller Doku-Soaps und sogar 70% der Comedy-Sendungen gedreht, vermeldet die NRW-Landesregierung, die die Studie beim FORMATT-Institut in Auftrag gab.

Zur Studie hier.

Löschen statt Sperren: Zum Stand der Regierungsaktivitäten

Max Stadler (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, hat am Mittwoch im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Tagesordnung) des Bundestages über den Stand in der Bekämpfung kinderpornographischer Inhalte im Netz berichtet. Im Koalitionsvertrag (siehe hier) hatten sich die Regierungsfraktionen auf den inzwischen von Teilen der CDU/CSU nachhaltig bestrittenen (wir berichteten) Grundsatz Löschen statt Sperren geeinigt. Die Ergebnisse des Berichts können wie folgt zusammengefasst werden: > Weiterlesen

GEZ-Gegner wollten mit Tagesschau-Nutzung Internet lahm legen

Das Internet ist kein Rundfunk. Das wollten Aktivisten von „GEZ Abschaffen“ gestern beweisen, indem sie alle gemeinsam die Tagesschau im Netz schauten.
Sie wollten also mit der Tagesschau das Netz und die ARD lahm legen. Ihre Rechnung: Da das deutsche Internet einen Durchsatz von 2 Terrabit je Sekunde bietet und Fernsehen im Internet 3 Megabit je Sekunde braucht, können maximal  666.667 Zuschauergeräte gleichzeitig im deutschen Internet fernsehen.

Netzneutralität light

Hubertus Gersdorf, Mitglied der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages, hat auf Carta einen – so seine Formulierung – ersten Aufschlag zur Debatte über Netzneutralität vorgelegt. Er schlägt vor, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Regulierung des Rundfunks- und Telekommunikationsbereichs heranzuziehen, um das Rad nicht neu erfinden zu müssen, wenn es darum geht, eine notwendige Balance zwischen den legitimen Interessen der Netzbetreiber einerseits und den berechtigten Belangen der Nutzer sowie Dienstanbieter andererseits herzustellen. > Weiterlesen

ARD und ZDF mit 550 Mitarbeitern zur Fußball-WM, Spitzenverdiener unter den Moderatoren haben verlängerte Sommerpause

ARD und ZDF haben für über 120 Mio. Euro die TV-Rechte an der Fußball-WM gekauft. Dafür dürfen sie 55 der 64 Spiele zeigen. Neun laufen bei RTL. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt alle 64 Spiele live. 550 Mitarbeiter von ARD und ZDF sind in Südafrika. Das sind zehn mehr als in Vancouver zur Olympiade im Februar und zehn weniger als zur Winterolympiade 2006 in Turin. Sky kommt mit einer 70köpfigen Mannschaft aus, berichtet der Tagesspiegel. > Weiterlesen

Zweierlei Maß: Die Ministerin und die Zwangskollektivierung

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat am Montag in ihrer Berliner Rede zum Urheberrecht eine Kulturflatrate mit der Zuschreibung, es handele sich um eine „Zwangskollektivierung der Rechte“, abgelehnt. Gleichzeitig bekannte sie sich zur Einführung eines Leistungsschutzrechts für Presseverlage. Wie geht das zusammen? Sind nicht beides – in der Diktion des Wirtschaftsliberalismus – Formen einer Zwangskollektivierung? > Weiterlesen

Für mehr Online-Werbung verzichtet der ORF auf Online-Angebote

Der Vorschlag, das ORF-Technologieportal „Futurezone“ einzustellen, ist Ergebnis einer vorläufigen Einigung zwischen ORF und Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) zum ORF-Gesetz, vermeldet standard.at. Damit kann der ORF seine Online-Werbemöglichkeiten auf vier Prozent der Gebühreneinnahmen ausweiten. Der Gesetzentwurf der Regierung sah eine Obergrenze von zwei Prozent vor. (Dies wäre der Status Quo, würde keine höheren Werbeeinnahmen ermöglichen.)

Für mehr Werbung opfert der ORF also ein anerkanntes Portal.

Achte CDU-MediaNight für letzten Dienstag abgesagt

Siebenmal gab es die CDU-MediaNight. (Die 7. im CDU-TV hier.) Die achte Ausgabe war für den 8. Juni geplant. Am 21. Mai veröffentlichte die Funkkorrespondenz folgendes Schreiben der CDU-Bundesgeschäftsstelle:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

am 8. Juni 2010 sollte die 8. CDU-MediaNight stattfinden. Leider mussten wir uns aus organisatorischen Gründen entschließen, die Veranstaltung dieses Jahr ausfallen zu lassen. > Weiterlesen

Wie ein altes BSG-Urteil umgewertet wird: Behinderte müssen Haushaltabgabe für Rundfunk zahlen

In Zukunft sollen auch Menschen mit Behinderungen Rundfunkgebühr bezahlen. Der Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz‘ Martin Stadelmeier verweist in diesem Zusammenhang auf ein Urteil des Bundessozialgerichtes aus dem Jahre 2000. Im Jahre 2004 hatte Miriam Meckel als damalige Medienstaatssekretärin von NRW eine solche Regelung vorgeschlagen. Martin Stadelmeier lehnte dies damals ab. Es gebe eine „generelle Berechtigung“ an der Gebührenbefreiung für Behinderte festzuhalten, sagte Stadelmaier dem SPIEGEL. (Falle die generelle Befreiung der Behinderten weg, würden sich Mehreinnahmen von 105 Mio. Euro ergeben (Stand Rundfunkgebühr 2004, Annahme volle Gebühr wird bezahlt). Es wurde auch darauf verweisen, dass der Gebührennachlass der GEZ für die Telekom als notwendiger Nachweis gilt, um den Sozialtarif zu gewähren.)