DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Archiv für August 2010

GOOGLEs Vision? Der Große Bruder hilft Dir immer und überall.

Eric Schmidt machte laut Wall Street Journal den Vorschlag, Jugendlichen in Zukunft automatisch das Recht zu geben, ihren Namen zu ändern, sobald sie volljährig sind. So könnten sie ihrem jugendlichen Internet-Unsinn entfliehen, berichtet heute die Berliner Zeitung. Eric Schmidt träume von einer Suchmaschine, in die man gar keinen Suchbegriff mehr eingeben muss, weil Google von selber weiß, wonach der User sucht. Möglich macht das immer feineres targeting. Google kenne bald jeden von uns so gut, dass es genau weiß, wo wir gerade sind und was wir heute eigentlich kaufen wollten. So würde uns Google daran erinnern, wenn wir in die Nähe eines Supermarktes kämen. > Weiterlesen

Netztektonik: “After a long trip, we may be coming home”

Chris Anderson und Michael Wolff analysieren im Technologie-Magazin Wired die Kolonisierung des Netzes durch die Wirtschaft in ihrer jüngsten, vermeintlich unaufhaltsamen Ausprägung. Unter dem Titel “The Web Is Dead. Long Live the Internet” konstatieren sie eine fundamentale Verschiebung in der Gewichtung von Internetdiensten innerhalb der Gesamtarchitektur des Netzes: Die Bedeutung des seit zwei Dekaden dominierenden, auf dem Hypertext-System basierenden World Wide Web nehme kontinuierlich und beschleunigt ab, der maßgebende Entwicklungspfad des Netzes vollziehe sich von einer freien, prinzipiell offenen Plattform hin zu einem geschlossenen, proprietären Bezahlmedium. > Weiterlesen

Autovermieter: Geplante Umsetzung der Haushaltsabgabe ist verfassungswidrig

Der Bundesverband der Autovermieter (BAV) ist dagegen, dass ab 2013 für jedes nicht privat genutzte Auto ein Beitrag von 5,99 Euro bezahlt werden soll. Wie der Verband in einem Positionspapier feststellt, würde die Reform ihre Branche unverhältnismäßig zusätzlich belasten. Schon beim gegenwärtigen Rundfunkgebührenmodell sei die Last für die Autovermieter unverhältnismäßig hoch. Sechs Prozent des Rundfunkgebührenaufkommens in Deutschland (rund 435 Millionen Euro pro Jahr) würden derzeit von der freien Wirtschaft erbracht. Die deutschen Autovermieter tragen derzeit mit rund 18,85 Millionen Euro an Rundfunkgebühren 4,3 Prozent der Gebührenlast der gesamten deutschen Wirtschaft. Dies sei ein Vielfaches ihres Beitrags zum Bruttoinlandsprodukt. > Weiterlesen

Niemand hat die Absicht, eine Zensurinfrastruktur zu errichten … – Kontroll- und Verwertungsinteressen vs. Gleichheit und Freiheit im Netz

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Bild: „Aaaah“ (Gemeinschaftsproj.) von Quark – www.augensound.de (CC–BY)

Felix von Leitner (Fefes Blog) hat der kürzlich gestarteten Initiative Pro Netzneutralität vorgeworfen, „nicht verstanden [zu] haben, worum es beim Internet geht. Das Internet ist kein Shopping-Kanal. Scheiß auf die ökonomischen Potentiale. Es geht bei Netzneutralität auch nicht um Innovationspotential. Netzneutralität ist die Grundlage für Demokratie, Pluralismus und Meinungsbildung im Internet. Das ist eine viel fundamentalere Sache als irgendwelche wirtschaftlichen Blubberblasen.“ Der Kolonisierung des Netzes durch ökonomische Verwertungsinteressen wird demnach ein konstitutives Primat der Meinungs- und Informationsfreiheit gegenübergestellt. Diesem grundlegenden Verhältnis gilt auch das Interesse des folgenden Beitrags, der im Juni (!) für ein analoges Publikationsorgan geschrieben wurde, dort aber nicht erschien und hier dokumentiert wird. > Weiterlesen

FEFE: Warum die Initiative Pro Netznetzneutralität das Wesen nicht erfasst

FEFE beantwortet die Frage, warum er nicht die Initiative Pro Netzneutralität unterschrieben habe.

„Ich war eingeladen, Erstunterzeichner zu werden. Habe ich nicht gemacht. Nicht weil ich gegen Netzneutralität bin, sondern weil ich a) sowas wenn dann über den CCC mache und b) mir das ein bisschen zu viel Text ist bei denen.“ > Weiterlesen

Einnahmen durch Gebührenbeauftragte sinken

Laut einem Bericht des Focus (26.07.2010; Ausgabe: 30; Seite: 90) gibt es 1800 Gebührenbeauftragte der ARD. Im Jahre 2009 könnten diese für Mehreinnahmen von 38,07 Millionen Euro sorgen. Dies seien 5,26 Millionen Euro weniger als 2008. (Der Focus bezieht sich dabei auf eine internen Statistik des Südwestrundfunks, die dieser für die ARD zusammengestellt hat.) Als Grund für diesen Rückgang wird die von vier auf drei Jahre verkürzte Nachforderungsfrist für nicht gezahlte Gebühren angegeben. > Weiterlesen

Bundesverwaltungsgericht entscheidet in 10 Wochen über PC-Gebühr

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig will am 20. Oktober darüber entscheiden, ob für die Nutzung eines Internet-PCs Rundfunkgebühren zu bezahlen sind, meldet die FUNKKORRESPONDENZ. Für den 20. Oktober sei die mündliche Verhandlung angesetzt, ein Urteil solle im Anschluss gesprochen werden. > Weiterlesen

Gehaltsvergleich: Intendantenwettstreit bringt nicht alle Bezüge ans Licht

Die Intendantinnen und Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender hat ein regelrechter Wettstreit um die Offenlegung ihrer Bezüge erfasst. Nach Monika Piel (WDR) – wir berichteten – mit einem Jahresgehalt von 308.000 Euro und Dagmar Reim (RBB) mit einem Jahresgehalt von 220.000 Euro haben nun auch Lutz Marmor (NDR) und Peter Boudgoust (SWR) im Gehaltsvergleich nachgezogen. Marmor beziffert nach dem Bericht von Digitalfernsehen sein Jahresgehalt für 2009 auf 286.000 Euro, Boudgoust – derzeit auch ARD-Vorsitzenden – auf 273.000 Euro. > Weiterlesen

Warum will die FDP nur gegen Haushaltabgabe klagen, statt sie gleich zu verhindern?

Die geplante Reform der GEZ-Gebühr wird den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach FDP-Angaben Mehreinnahmen in Milliardenhöhe bringen. So sagte in der „Bild“-Zeitung (Donnerstagsausgabe) der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Burkhardt Müller-Sönksen, ARD und ZDF Mehreinnahmen von „1,2 Milliarden Euro bis 1,6 Milliarden Euro pro Jahr“ voraus. Nun, da war der „Medienexperte“ voreilig und hat sich das Modell nur hochrechnen lassen, ohne das weitere Verfahren zu berücksichtigen, wie es im Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag vorgegeben ist. > Weiterlesen

Online-Filmverleih Netflix hebelt bisherigen Film-Vertrieb aus

Der Online-Filmverleih Netflix hat mit den Filmproduktionsfirmen Paramount, Lionsgate und MGM vereinbart, deren aktuelle Kinofilme als Stream über das Web zu zeigen, berichtet der SPIEGEL. Für die fünf Jahre geltende Sendelizenz fürs Internet zahlte Netflix eine Milliarde Dollar. > Weiterlesen