Am kommenden Montag, 24.06., fragen die Linksfraktion im Bundestag und die Rosa Luxemburg Stiftung bei ihrem abendlichen „Netz für Alle“-Talk: Und jetzt liebe Netzgemeinde? – Kommt die Freiheit im Internet zu ihrem Ende?
Die Veranstaltungsinfos gibt’s hier, die Teilnahme an der Veranstaltung kann der NSA hier per Facebookevent direkt kundgetan werden.
Wir stellen im folgenden die SpeakerInnen vor, die moderiert von Halina Wawzyniak, der netzpolitischen Sprecherin der LINKEN im Bundestag, über das mögliche Ende der Freiheit im Internet diskutieren:
Markus Beckedahl begleitet das Tun der Netzgemeinde publizistisch seit 2002 mit dem Blog netzpolitik.org. 2007 gründete er mit anderen die re:publica, die gern auch das Klassentreffen des Internets genannt wird. 2011 gründete er gemeinsam mit einigen MitstreiterInnen „Digitale Gesellschaft“. Lobbyisten nennen die Digitale Gesellschaft einen Lobbyverein für die Netzgemeinde. Er war Sachverständiger in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages “Internet und digitale Gesellschaft”. Markus Beckedahl ist Autor und Herausgeber von Büchern über Netzpolitik, zuletzt das „Netzpolitische Jahrbuch 2012“, in dem NetzaktivistInnen einen Rückblick von A wie ACTA und Anonymous über Open-Data und Überwachung bis zu Urheberrecht und Z wie Zensur auf das Jahr 2012 werfen.
Kathrin Ganz promoviert derzeit an der TU Hamburg-Harburg. Der Arbeitstitel ihrer Dissertation lautet „Netzbewegung – Zur Bedeutung von Subjektpositionen für den politischen Diskurs“, eine Kurzbeschreibung des Projekts kann hier nachgelesen werden. Im Mai diskutierte sie mit Anne Roth und Hans Christian Voigt auf der re:publica über „Das kleine Digitale und das große Ganze. Internetaktivismus, Netzbewegung und Politik.“ Zuletzt erschien ihre Studie „Feministische Netzpolitik. Perspektiven und Handlungsfelder“. Kathrin bloggt unter „i heart digital life“.
Ansgar Heveling prophezeite am 30.01.2012: „Liebe „Netzgemeinde“ , das Web 2.0 ist bald Geschichte. Die Revolution der „digitalen Maoisten“ geht vorbei. Die Frage ist nur, wie groß die Schäden sind.“ (Nur Spaß. Heveling wurde gar nicht eingeladen. Warum eigentlich nicht?)
Dr. Jeanette Hofmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung Kulturelle Quellen von Neuheit des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Sie forscht zu den Themen Global Governance, Regulierung des Internet, Informationsgesellschaft und Wandel des Urheberrechts. Zugleich ist sie Research Associate am Centre for Analysis of Risk and Regulation (CARR) der London School of Economics and Political Science (LSE). Sie war Sachverständige in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages und ist seit April 2012 Direktorin des Instituts für Internet und Gesellschaft an der Alexander von Humboldt Universität Berlin. Sie blickt aus einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektive auf das Netz und veröffentlichte zuletzt „Kulturgütermärkte im Schatten des Urheberrechts – zur Pluralität praktizierter Regelungsformen“.
Horst Kahrs ist Sozialwissenschaftler und Referent des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gemeingüter als materielle Basis demokratischer Gesellschaften, Sozialstruktur und soziale Ungleichheit sowie soziale Milieus und Wahlverhalten. Zuletzt gab er den Sammelband „Piratenzauber – Über eine Gesellschaft, die Freibeuter hervorbringt“ heraus und veröffentlichte dort die Aufsätze „Piratenflaute. Auf dem Weg zu einer Partei unter vielen anderen?“ sowie „Eine neue soziale Idee aus der Mitte der »digitalen Gesellschaft«?“ Seine Website trägt den Titel „Knistern im Unterholz“.
Carolin Wiedemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Hamburg und freie Journalistin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neue Formen von Kollektivität, Subjektivität und Subversion sowie Theorien digitaler Netzwerke. Sie promoviert gerade zu kritischer Kollektivität im Netz und hat u.a. zu Anonymous publiziert. In „Irrepresentable Collectivity. Anonymous and the Technologies of the Common“ beschäftigte sie sich mit Ideen und Praktiken neuer Kollektivität jenseits der herkömmlichen Systeme politischer Repräsentation. Als Journalistin schrieb sie für Missy Magazin, SZ Magazin, Der Freitag, SPON und FAS. Auch in ihren journalistischen Texten bilden Analysen und Berichte über subversive Netzwerkstrategien und die gesellschaftlichen Veränderungen, ausgelöst durch die digitalen Medien, einen Fokus ihres Interesses.