DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Posts mit dem Tag ‘E-Book’

Gesetzliche Rahmenbedingungen für die Verleihbarkeit von E-Books schaffen

Zum morgigen Welttag des Buches am 23. April 2015 stellt DIE LINKE im Bundestag den Entwurf eines Antrags zur Verleihbarkeit digitaler Medien zur öffentlichen Debatte. Öffentliche Bibliotheken werden darin rechtlich in die Lage versetzt, E-Books in Entsprechung zu analogen Werken an die Nutzerinnen und Nutzer zu verleihen.

Öffentliche Bibliotheken gehören zu den meistgenutzten Bildungseinrichtungen in Deutschland. Gerade für Menschen mit niedrigem Einkommen bieten sie eine Möglichkeit des kostengünstigen Zugangs zu Information, Kultur und Wissen. Im 21. Jahrhundert entwickeln sich die Bibliotheken zunehmend zu digitalen Bibliotheken. Bücher erscheinen immer öfter auch als E-Books. Das E-Book unterscheidet sich aber in seiner rechtlichen Stellung erheblich vom gedruckten Buch. Gegenwärtig können Autoren, Verlage oder andere Rechteinhaber allerdings willkürlich entscheiden, ob und zu welchen Konditionen sie Bibliotheken digitale Medien zur Verfügung stellen. Um Öffentliche Bibliotheken zukunftsfähig zu machen und sie in die Lage zu versetzen, ihren Nutzerinnen und Nutzern ein aktuelles E-Book-Angebot anzubieten und diese zu fairen Preis- und Lizenzkonditionen zu erwerben, braucht es dringend eine gesetzliche Klarstellung im Urheberrecht. > Weiterlesen

Jahrbuch Netzpolitik – wir sind mit von der Partie

Gestern veröffentlichte netzpolitik.org ihr „Jahrbuch Netzpolitik 2012 – Von A wie ACTA bis Z wie Zensur“, das auf 270 Seiten verschiedene Beiträge rund um die Netzpolitik des zu Ende gehenden Jahres vereinigt, die allesamt den Anspruch haben, über den Tag hinaus von Interesse oder Bedeutung zu sein. Einige Texte sind Extra für das Buch verfasst, andere sind andernorts bereits im Laufe dieses Jahres erschienen.

Das Jahrbuch enthält Texte von 36 internationalen und teils sehr renommierten AutorInnen. Dabei haben es auch Texte aus unserem Blog und dem weiteren Umfeld der „Digitalen Linken“ ins Buch geschafft. Neben „Crowdfunding vs. Gratismentalität“ und „Ohne Gleichberechtigung und sozialen Ausgleich bleibt Open dicht“, die beide zuerst hier erschienen sind, finden sich im Jahrbuch von Netzpolitik auch die großartige Keynote „Digitale Solidarität“ von Felix Stander zur diesjährigen „Netz für Alle“-Konferenz von Rosa-Luxemburg-Stiftung und der LINKEN im Bundestag, sowie ein „Plädoyer für eine fundiertere Überwachungskritik“ von Mathias Monroy, u.a. Mitarbeiter beim LINKEN MdB Andrej Hunko und der Artikel „Die neuen Hilfssheriffs des Internets“ von CCC-Sprecherin Constanze Kurz, die von der LINKEN als Sachverständige in die Enquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestags geholt wurde.

Das komplette Jahrbuch mit vielen weiteren sehr lesenswerten Artikeln gibt es bei netzpolitik.org als Bezahl-Ebook, als Torrent oder als PDF. Eine Druckversion ist geplant, für den Erwerb derselben kann mensch sich bei netzpolitik.org vormerken.

Im Schützengraben der Urheberrechtsdebatte – eine Analyse des Aufrufs „Wir sind die Urheber“

Der Kampf um die ideologische Hegemonie in der Urheberrechtsdebatte geht in die nächste Runde.

Der Brief der Tatort-Autor_innen etwa wurde auch hier von LINKS beantwortet. Nachdem die 100-Köpfe-Kampagne des Handelsblattes unter anderem deswegen schief ging, weil mindestens so viele Nichturheber wie Urheber dazu zählten, finden sich nun mehrere neue Initiativen gegen die vermeintliche „Kostenloskultur des Internets“. Bei der Linksfraktion ging ein Brief einer Journalistin ein, die das LINKE 10-Punkte-Papier zum Thema „Urheberrecht in der digitalen Welt“ scharf kritisierte. Die Mail, in der die Autorin um Nichtveröffentlichung bat, erschien etwa zeitgleich auf dem Blog des Deutschen Journalistenverbandes, gekürzt um die Bitte der Nichtveröffentlichung. Die Antwort der angeschriebenen Abgeordneten ist dort inzwischen ebenfalls zu lesen.

Die Kampagne Ja zum Urheberrecht  machte mit Plakatmotiven von sich reden, die die Sympathiewerte für die Krimiautoren wohl nur begrenzt steigerten.

Am meisten Furore macht derzeit sicher die Kampagne wie-sind-die-urheber.de Unter den 100 Erstunterzeichner_innen finden sich fast ausnahmslos Buchautorinnen und -autoren. Organisiert wurde das Ganze vom Literaturagenten Matthias Landwehr. Mittlerweile haben mehr als 1500 Personen unterschrieben. Einige, die angesprochen wurden, haben auch nicht unterschrieben und begründen dies öffentlich. Andere starten erfolgreiche Gegenkampagnen wie diese oder diese. Vor der dennoch beeindruckenden Liste der Unterzeichnenden steht ein äußerst dürftiger Aufruf, der an dieser Stelle über diesen Artikel von Christian Stöcker hinaus, kommentiert werden soll: > Weiterlesen

LINKE fordert nationale Digitalisierungsstrategie für das kulturelle Erbe

Die Deutsche Digitale Bibliothek hat noch einen steinigen Weg vor sich, bis sich endlich Nutzerinnen und Nutzer an einer gebrauchsfreundlichen Plattform für Bücher, Filme, Fotos und Zeitschriften aus Bibliotheken, Museen und Archiven erfreuen können. Neben Abstimmungsschiwerigkeiten von Bund, Ländern und Kommunen und dem Problem der Rechteklärung bei verwaisten Werken fehlt es auch an Geld, um die Bestände zu digitalisieren und damit den eigentliche Content zu erstellen (mehr dazu hier). Die Linksfraktion im Bundestag hat nun einen Antrag (Drs. 17/6096) eingebracht, in dem diese Probleme im Rahmen einer nationalen Digitalisierungsstrategie endlich beseitigt werden sollen. > Weiterlesen

Verwaiste Werke und Digitalisierung: Bremse Urheberrecht

Während Google das Kostenlosangebot Google Books als Werbeoberfläche nutzt, um E-Books zu verkaufen, stockt die Erstellung öffentlicher Digitalisierungsoffensiven. Größte Probleme: das Geld, der Föderalismus und das Urheberrecht. > Weiterlesen

Generieren kostenlose E-Books höhere Verkaufszahlen in der Print-Ausgabe?

Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und in seiner Freizeit Sammler von Todesanzeigen, hat sich am Mittwoch auf der Konferenz „Internet – (k)ein rechtsfreier Raum?“ im Bundesjustizministerium erneut als Anwalt für – so Sprang wörtlich – „Law & Order“ ausgewiesen und einmal mehr Netzsperren im Falle von Urheberrechtsverletzungen im Internet gefordert. Zeit also, an dieser Stelle das Verhältnis von vermeintlicher Kostenlosmentalität im Netz und neuen Geschäftsmodellen des Buchhandels in den Blick zu nehmen und auf ein erstes Forschungsergebnis zu verweisen.

In der jüngsten Ausgabe von „The Journal of Electronic Publishing“ (Vol. 13, No. 1, Winter 2010) ist dazu eine interessante Studie von John Hilton und David Wiley erschienen – beide Brigham Young University, Fakultät für Instructional Psychology and Technology. Sie trägt den Titel „The Short-Term Influence of Free Digital Versions of Books on Print Sales“ und weist eine Korrelation zwischen kostenlosen E-Books und höheren Erträgen in Form der verkauften Print-Ausgabe nach. > Weiterlesen

Leipziger Erklärung zum Schutz des geistigen Eigentums

Der Verband deutscher Schriftsteller  in ver.di hat im Vorfeld der Leipziger Buchmesse eine Erklärung zum Schutz des geistigen Eigentums abgegeben. In dieser nehmen namhafte Autorinnen und Autoren wie Günter Grass, Günter Kunert oder Christa Wolf die Nominierung von Helene Hegemann zum Anlass, um gegen die Verlodderung der Sitten im Literaturbetrieb zu protestieren:

Wenn ein Plagiat als preiswürdig erachtet wird, wenn geistiger Diebstahl und Verfälschungen als Kunst hingenommen werden, demonstriert diese Einstellung eine fahrlässige Akzeptanz von Rechtsverstößen im etablierten Literaturbetrieb.

> Weiterlesen

Deutsche Digitale Bibliothek und DRM

Dass die zu errichtende Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) möglicherweise an klammen Länderhaushalten scheitert, haben wir bereits berichtet. Die Zusammenfassung der Anforderungsanalyse (pdf), erstellt durch das federführende Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) der Fraunhofer Gesellschaft, zeigt nun deutlicher, wohin die Reise mit dem Konkurrenzprojekt zur GoogleBookSearch gehen soll. Diese wurde letzte Woche auf einer Expertentagung diskutiert.  > Weiterlesen

Einstürzende Altbauten: Zur Urheberrechtsdebatte im deutschen Buchhandel

http://blog.die-linke.de/digitalelinke/wp-content/uploads/Old_Factory_Tomy.jpg

Bild: „Old Factory“ von Tomy – www.augensound.de (CC-BY-NC-ND)

Auf boersenblatt.net – dem „Online-Magazin für den Deutschen Buchhandel“ – hat Michael Roesler-Graichen einen für das dort angesprochene Klientel ungewöhnlichen Essay zum Urheberecht im Digitalzeitalter veröffentlicht. Unter dem Titel „Urheberrecht: Kein Denkmalschutz“ wird dem deutschen Buchhandel zur Flucht nach vorn geraten: Dem digitalen Dilemma und einer vorherrschenden Kostenlosmentalität im Netz sei durch neue Geschäftsmodelle zu entkommen, mit einem elitären Rückzug auf die Verhältnisse der Vor-Internet-Welt nichts zu gewinnen. > Weiterlesen

Deutsche Digitale Bibliothek nur eine leere Hülle?

Während Hendrik Werner in der WELT feststellt, dass Deutschland bei der Digitalisierung des Kulturerbes hinterherhinkt, hat die LINKE Bundestagsfraktion mal nachgefragt, ob das so bleiben soll. In der Antwort auf die Kleine Anfrage „Einrichtung der Deutschen Digitalen Bibliothek“ stellt die Bundesregierung klar, > Weiterlesen