Alles auf einmal, für immer und ewig: Das ist das Prinzip sogenannter Total-Buyout-Verträge. Kreativschaffende werden mit solchen Verträgen dazu gezwungen, sämtliche Nutzungsrechte an ihrem Werk abzutreten – „zeitlich, räumlich und inhaltlich unbeschränkt“, wie die juristische Standardformulierung lautet. Dafür erhalten sie dann ein einmaliges Pauschalhonorar. In der Regel ist es so niedrig, dass damit allenfalls die Erstveröffentlichung angemessen bezahlt ist. Wenn aber zum Beispiel ein Zeitungsverlag den Artikel eines freien Journalisten nicht nur in einer, sondern gleich in fünf Zeitungen veröffentlicht, ihn online verwertet und später aus seinem Archiv heraus für 3,50 Euro pro Download verkauft, sieht der Urheber von den Erlösen keinen müden Cent mehr.
Der Journalist Christian Schiffer hat für das Szenemagazin „Zündfunk“ des Bayerischen Rundfunks einen kurzen Beitrag zum Thema Total Buyout produziert, in dem unter anderem Benno Stieber vom Journalistenverband freischreiber zu Wort kommt. Der Beitrag läuft morgen, am 26. April, um 19.05 Uhr bei Bayern 2. Einen Stream gibt es hier.
DIE LINKE lehnt Buyout-Verträge ab und fordert, dass Urheber angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden. Dafür ist dringend eine Generalüberholung des Urhebervertragsrechts angesagt.