Matthias Spielkamp von iRights.info machte uns auf eine interessante Veranstaltung aufmerksam:
„Enteignung oder Infotopia? Google Books und die Zukunft des Wissens
Google will der Menschheit mit seinem Buchprogramm Millionen von Büchern zugänglich machen – auch Bücher, die vergriffen sind oder deren Urheberrechtsschutz abgelaufen ist. Nie war die Verheißung des „Wissens für alle“ so groß. Und nie war die Gefahr größer, einem Quasi-Monopolisten zu überlassen, was die Aufgabe öffentlicher Daseinsfürsorge sein sollte. Im Herbst soll ein US-Gericht über die Zukunft der Bücher entscheiden. Wird es, darf es das auch für deutsche Leser, Autoren und Verlage tun? Selten war die Lage unübersichtlicher – und wohl nie zuvor war ein einzelnes Verfahren wichtiger für die Zukunft des Zugangs zu Wissen als dieses.
Mit einem vorurteilsfreien Blick auf die möglichen Implikationen des Google-Book-Settlements wird die Tagung Antworten suchen auf die vielen Fragen, die sich nicht nur auf juristischer Ebene stellen: für Verlage und Bibliotheken, vor allem aber auch für Autoren und Leser. Mit Tanja Dückers, Peter Glaser, Vittorio Klostermann, Nils Rauer (Lovells LLP), Arnd Haller (Google) und anderen.“
Eine spannende Debatte, in die sich auch Petra Sitte und Luc Jochimsen, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, mit einem Offenen Brief an den Initiator des Heidelberger Appells eingemischt haben. Mehr zur Veranstaltung am 2. Oktober gibt es im Blog von Matthias Spielkamp oder unter iRights.info .
Ich weiß nicht so recht, was ich mit einer solchen Eintagsfliege anfangen soll auf einem Gebiet, für das die parlamentarische Linke sonst nur Nichtbeachtung übrig hat. Mit ernsthafter Politik hat das jedenfalls nichts zu tun.
Vielleicht sind ja die „Wahlprüfsteine“ des Aktionsbündnisses Urheberrecht (ABU) http://www.urheberrechtsbuendnis.de/index.html.de eine Antwort wert, die von dieser hochrangigen Organisation der Wissenschaftsszene bereits am 28.7.2009 an die Fraktionsgeschäftsstellen der im Bundestag vertretenen Parteien mit der Aufforderung zur Beantwortung übersandt worden sind.
Mehr zum Schicksal ähnlicher Wahlprüfsteine zur Europawahl ist unter http://digitale-demokratie.org/wiki/index.php/Urheberrecht nachzulesen.
Auch zum „Heidelberger Appell“ und dem Vorstoß der VG Wort in der Sache „Google Books“ finden sich hinreichend differenzierende Einschätzungen in den Pressemitteilungen des ABU.
Enjoy reading,
Hans-Gert Gräbe