Passives Couchvergnügen mit Folgen: Das iPad regt den Konsum an, doch es lässt die Kreativität darben. Mit Apples neuestem Spielzeug öffnet sich der zweite digitale Graben. Insofern ist das iPad eher eine Antenne für privilegierte Inhalte als ein Schweizer Messer für den Alltag im Webdschungel. Darum muss man von nun an wohl von einer weiteren digitalen Spaltung sprechen, die das iPad versinnbildlicht. Nach der Trennung zwischen Vernetzten und Nicht-Vernetzten erkennt man nun die zwischen Konsumenten und Produzenten von Netz-Inhalten.
Bernd Graff, Süddeutsche Zeitung, 7.4.2010