DIGITALE LINKE
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Bundestagsfraktion DIE LINKE beschließt Antrag auf umfassende Modernisierung des Urheberrechts

Das Urheberrecht, wie wir es kennen, krankt an mindestens zwei Stellen gewaltig:

Zum einen ist es weniger ein Recht für Urheber_innen als eins für Verwerter. Urheber_innen brauchen dringen mehr Macht, um Interessen insbesondere gegen große Medienkonzerne durchzusetzen. Es muss wirksam unterbunden werden, dass Verlage und Co gegen den Willen von Urheber_innen und Nutzer_innen kreative Werke einer intensiven Nutzung und Verbreitung vorenthalten.

Zum andern ist das geltende Urheberrecht nicht kompatibel mit einer digitalisierten Gesellschaft. War das Urheberrecht noch vor wenigen Jahren vor allem ein Thema für Spezialist_innen, betrifft es heute so gut wie alle, die im Netz aktiv sind. Seien es neue kreative Kollektive, einzelne Blogger_innen oder Facebooknutzer_innen. Wer Texte, Bilder, Lieder usf. postet, kommt mit dem Urheberrecht in Berührung und all zu oft auch in Konflikt.

Die Bundestagsfraktion DIE LINKE hat in ihrer heutigen Fraktionssitzung einen Antrag an den Bundestag mit dem Titel „Die Chancen der Digitalisierung erschließen – Urheberrecht umfassend modernisieren“ beschlossen. Dort schreibt sie: „Es braucht einen solidarischen Gesellschaftsvertrag für die digitale Welt“. Ein solcher Vertrag muss einen angemessenen Ausgleich zwischen Urheber_innen, Nutzer_innen und Verwertern finden. Hierzu sind in erster Linie Urheber- und Nutzerrechte zu stärken.

DIE LINKE hat in ihrem Antrag umfassende Prinzipien für diesen Ausgleich aufgestellt. Dazu gehören unter anderem das Verbot von Buy-Out-Verträgen, Instrumente für eine funktionierende Durchsetzung von angemessenen Vergütungen, eine Reform der Verwertungsgesellschaften im Sinne der demokratischen Teilhabe nicht nur der Megastars und Branchenriesen, die Weiterentwicklung und Förderung neuer Bezahlmodelle, die Stärkung offener Lizenzen, ein unabdingbares Zweitverwertungsrecht für Wissenschaftler_innen, eine Nutzungsschranke für die Wissenschaft, der Erhalt der Privatkopie (die endlich wieder durchsetzungsstark gemacht werden muss), die Möglichkeit, digitale Werkstücke weiterverkaufen zu können, und eine Neuregelung der urheberrechtlichen Schutzfristen, die Verlängerungen ausschließt und nach dem Motto „so lange wie nötig, so kurz wie möglich“ funktioniert.

Wir dokumentieren hier den kompletten Antrag(PDF).

5 Kommentare zu “Bundestagsfraktion DIE LINKE beschließt Antrag auf umfassende Modernisierung des Urheberrechts”

  1. cornholio sagt:

    liebe linke_innen,
    ich habe euren artikel_innen trotz der wichtigkeit_innen des themas_innen nur bis zur mitte_innen des ersten absatzes_innen gelesen.
    pc ist was für hirnis_innen.
    danke

  2. […] dokumentiert ist ein Antrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE zur Erneuerung des Urheberrechts. Ein Kommentar folgt […]

  3. […] der Bundestag auch noch den Antrag der Linksfraktion, das Urheberrecht umfassend zu reformieren (wir berichteten). Die Rede von Petra Sitte zu dem von ihr federführend eingebrachten Antrag ist auf ihrer Homepage […]

  4. […] mit z.T. sehr weitreichenden Reformideen an die interessierte Öffentlichkeit. Nach den Modernisierungsvorschlägen der Partei DIE LINKE vor der Sommerpause gibt es nun auch eine ständige Web-Präsenz der Union, […]

  5. […] Engelmann die Ergebnisse der grünen Bundesdelegiertenkonferenz wie folgt einordnet: „Nach den Modernisierungsvorschlägen der Partei DIE LINKE vor der Sommerpause gibt es nun auch eine ständige Web-Präsenz der Union, […]