DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —
 

Da steppt die Frau Bär…

Die frühere Sprecherin der Unionsfraktion für Neue Medien und Obfrau im gleichnamigen Unterausschuss des Bundestages heißt Dorothee Bär. Sie hat eine farbenfrohe Webseite , die offensichtlich von jemandem mit Herz erstellt wurde und sich doch deutlich vom sonstigen, eher schlichten Corporate Design ihrer Partei abhebt. Unter anderem hat sie sich gegen ein Verbot von Killerspielen ausgesprochen (hier) – mit der Ansage verbunden, dass auch aus den Computerkids von heute noch was Vernünftiges werden könne (hier). Fragen bleiben jedoch: Ob neben diesen Argumenten auch eine kleine Leidenschaft für Schusswaffen ausschlaggebend war? Und: Ist Chirurg wirklich der richtige Beruf für Fans von Ego-Shootern? Wir wissen es nicht.

Sicher ist nur: Nach der Medien- hat sie dann bis zur Wahl Außenpolitik, u.a. mit dem Schwerpunkt Afghanistan-Einsatz der Bundesregierung, gemacht und sich für das Wohl der deutschen Soldaten eingesetzt. Nun ist sie familienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion geworden und wird in dieser Eigenschaft eng mit der neuen, alten  Familienministerin von der Leyen zusammenarbeiten.

Könnte das der Grund sein, warum sie, wie Johannes Boie feststellt, ihre Position zu Internetsperren um 180 Grad gewendet hat?

Aktuell setzt Frau Bär allerdings noch einen drauf: so empfiehlt sie in einer neuen Studie der Jungen Union die Anwendung von Access Blocking gegen Islamisten als „moderne Repressionsmöglichkeiten unserer Informationsgesellschaft“ (S. 71) und begründet dies mit dem erfolgreichen Einsatz dieses Instruments gegen Kinderpornographie. Zensur im Internet dürfe jedoch nicht stattfinden.

Eine atemberaubend vielfältige Karriere der erst 31-jährigen, die ihr offenbar einiges an Flexibilität abverlangt.

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