DIGITALE LINKE
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E-Buchmesse in E-Frankfurt

Das beherrschende Thema der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt ist – China. Da liegt der Schwenk zum Thema Piraterie von Geistigem Eigentum für viele Wirtschaftsmächtige nicht fern. Die Bundeskanzlerin versteckte denn in ihrer Rede zur Eröffnung der Messe auch ein paar allgemeine Sätze zum Urheberrecht im Gesamtkomplex Kulturgut, Meinungsfreiheit und – China. Zudem sollten E-Books nach ihrer Ansicht der Buchpreisbindung unterliegen. Dafür spricht einiges. Dagegen allerdings auch: wenn die Verlage weiter darauf bestehen, dass E-Books etwa gleich teuer wie gedruckte Bücher sind, verpuffen die Chancen digitaler Medien. Die Umsätze mit digitalen Büchern werden nicht wirklich steigen können, denn der Druck und die Materialkosten fallen weg. Das sehen die Führungskräfte der Verlagsbranche laut einer Umfrage anders. 2018 soll das Wendejahr sein, in dem erstmals mehr Umsatz mit digitalem als mit gedrucktem Content gemacht wird.

Dankenswerter Weise gibt es auch internetaffine Menschen in der deutschen Verlagsbranche, etwa Ronald Schild, früher bei Amazon, jetzt Geschäftsführer der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH (MVB). Er fordert neben neuen Geschäftsmodellen („Der Preis muss dem Leser gefallen, nicht dem Controller.“) auch ein Ende des Attributs „vergriffen“. Zudem sei Digital Rights Management (DRM) das Ende und nicht der Anfang einer guten E-Book-Strategie. Schild sieht die Branche vor einer Revolution – 500 Jahre nach Gutenbergs Buchdruckerfindung. Revolutionen sind in Deutschland nur in begrenztem Umfang erfolgreich gewesen. Ist es mit dieser anders?

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