DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —
 

Piratenfreiheit gleich Junge Freiheit

„Einmal dünkte das Subjekt sich eine kleine Gottheit im Bewußtsein seiner eigenen Freiheit ebenso wie als herrschaftlicher Gesetzgeber.“ (Theodor W. Adorno, Jargon der Eigentlichkeit)

Nach dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden (wir kommentierten) hat nun auch Jens Seipenbusch, Bundesvorsitzender der Piratenpartei, der „Jungen Freiheit“ einen Beitrag geliefert. In einem „JF-Fragebogen von Jens Seipenbusch“ äußert er sich über Heimat, Lieblingsmusik und Informationsgesellschaft.

Der Fragebogen erschien am 16. September. Unter demselben Datum hatte Seipenbusch seinen Stellvertreter im Beitrag zu seinem Blog „Mit Schmuddelkindern spricht man nicht“ noch verteidigt und verneint, die Piraten ließen sich von den Rechtsextremen instrumentalisieren. Dort findet sich von seiner Zuarbeit zur „Jungen Freiheit“ kein Wort.

Noch etwas: Im Fragebogen findet sich auch ein Satz, den Seipenbusch gegenüber der „Jungen Freiheit“ möglicherweise für subversiv hält, tatsächlich aber dem Handeln und Denken Adornos Hohn spricht:

[Junge Freiheit:] Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
[Seipenbusch:] Das Buch „Jargon der Eigentlichkeit“ von Theodor W. Adorno, weil darin ideologischer Sprachgebrauch entlarvt wird.

Piratenfreiheit ist offenbar junge Freiheit, und darin Junge Freiheit.

2 Kommentare zu “Piratenfreiheit gleich Junge Freiheit”

  1. thomas sagt:

    die Piraten… sind eben politisch vielfach unerfahren, aber tendenziell linksoffen
    habe am barmbeker bahnhof in straßenwahlkampf länger mit einem anhänger diskutiert und ihn auf entsprechende forderungen im linkspartei-programm hingewiesen -freedom of information act endlich richtig umsetzen usw.- vorschlag: erststimme piraten (symbolisch) 2.stimme für die linke, um was zu bewegen, kam gut an.

  2. […] der Piratenpartei zur rechtsintellektuellen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (siehe dazu hier und hier) und einem deutlich vernehmbaren Umarmungsversuch durch Frank Schirrmacher in der „Frankfurter […]