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BKA-Zahlen bestätigen Erfolg von „Löschen statt Sperren“

Das Bundeskriminalamt und konservative Hardliner in den Reihen der CDU/CSU dürften in Bezug auf das Zugangserschwerungsgesetz demnächst in Erklärungsnot kommen. In einem aktuellen Evaluationsbericht, den das BKA auf Erlass des Bundesinnenministeriums regelmäßig erstellen muss, werden die Ergebnisse der (internationalen) Löschbemühungen u.a. für den Zeitraum 1.-31. Januar 2011 dargestellt.

Diese umfassen nun erstmals eine Evaluation der Löschbemühungen nicht nur – wie bisher – nach einer Woche, sondern auch nach zwei, drei und vier Wochen. Entgegen der bisherigen Darstellung und Interpretation der Löscherfolge zeigt sich nun, dass das Löschen kinderpornografischer Inhalte offenbar zum größten Teil eine zeitliche Frage ist.

Die Zahlen des BKA für Januar 2011 im Einzelnen:

Mitteilungen zu kinderpornografischen Inhalten im World Wide Web ins Ausland: 143,

davon wurden

  • innerhalb 1 Woche gelöscht: 97 (68%)
  • innerhalb 2 Wochen gelöscht: 133 (93%)
  • innerhalb 3 Wochen gelöscht: 140 (98%)
  • innerhalb 4 Wochen gelöscht: 142 (99%).

Diese Zahlen belegen, dass das Löschen von Webseiten mit kinderpornografischem Inhalt auch im Ausland möglich ist. Es muss jetzt also darum gehen, die internationale Zusammenarbeit so auszubauen, dass die Löschungen noch effektiver und schneller erfolgen können. Die Forderungen nach Netzsperren lassen sich nun nicht mal mehr mit Hilfe des BKA stützen.

16 Kommentare zu “BKA-Zahlen bestätigen Erfolg von „Löschen statt Sperren“”

  1. Anonymous sagt:

    Aufgelesen und kommentiert 2011-03-17…

    Hartz-IV-Reform: „Behinderte Menschen benötigen eben weniger Geld“ Fast jedes sechste Kind in Deutschland ist arm Ex-NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) wird Pharma-Lobbyistin Gesetzliche Rente lässt sich nicht kapitalgedeckt finanzieren L…

  2. Reinhold Wegner sagt:

    Wo ist das in erster Quelle (BKA-Statistik) nachzulesen?

  3. Sebastian Koch sagt:

    Die Zahlen stammen aus der regelmäßigen Berichterstattung des BKA an das Bundesinnenministerium. Der Bericht wurde gestern vom BMI an die Mitglieder des Unterausschuss Neue Medien im Deutschen Bundestag weitergeleitet, ist aber weder vom BKA noch vom BMI veröffentlicht worden.

  4. […] nein, das ist kein Tippfehler da oben in der Oberschrift. So steht heute bei Heise Online bzw. im Blog “Digitale Linke”: Die Zahlen des BKA für Januar 2011 im […]

  5. […] Hieraus lässt sich entnehmen, dass es ganz und garnicht schwierig ist kinderpornografisches Material löschen zu lassen, dies ist lediglich eine Frage der Zeit, bis das Material nahezu restlos verschwunden ist. Folgende Werte wurden im Zeitraum vom 1. bis zum 31. Januar ermittelt (und auf dem Blog "Die-Linke" veröffentlicht): […]

  6. […] Die Anfrage von Die Linke zeichnet nun ein ganz anderes Bild, was vor allem daran liegt. In der Anfrage werden nun endlich auch jene Löschungen einbezogen, die nicht schon innerhalb einer Woche stattgefunden haben. […]

  7. […] Inhalte tatsächlich von den Providern entfernt waren. Darauf wies die Linke jetzt in ihrem Blog […]

  8. jo sagt:

    @Sebastian: Vorsicht, ideologischer Denkfehler: „Die Forderungen nach Netzsperren lassen sich nun nicht mal mehr mit Hilfe des BKA stützen.“

    Ein Großteil der Befürworter von Netzsperren setzt inzwischen auf das Modell „Sperren bis Löschen“. D.h. ein Angebot sei solange zu sperren, bis es – nach zwei, drei oder vielleicht auch vier Wochen – endgültig gelöscht wurde. Dafür braucht es natürlich eine entsprechende Sperrinfrastruktur. Eben diese ließe sich – als „Brückentechnologie“ – auch mit den aktuellen BKA-Zahlen argumentieren.

    Siehe dazu auch meinen Nachtrag bei Netzpolitik.org: http://www.netzpolitik.org/2011/bka-zahlen-belegen-den-erfolg-von-loschen-statt-sperren/

  9. […] Linken-Blog Bookmarken auf: Am 18. März 2011 um 20:29 und abgelegt unter Katgorie : CDU, […]

  10. Rainer sagt:

    Schön, dass nun auch die Zahlen des BKA belegen, was andere seit langem behaupten. Schon letzten August hatte der eco-Geschäftsführer Summa bei der Vorstellung der Arbeit der Provider auf diesem Gebiet Erfolgs-Zahlen von mehr als 95% genannt. Siehe <> unter http://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/presse/unsere-themen-in-der-presse/1486-20100817-qloeschen-statt-sperrenq-funktioniert-doch

  11. Sebastian Koch sagt:

    @Jo:

    Leider hast du natürlich recht. Die Zahlen wiederlegen lediglich die lange vom BKA und anderen vorgetragene Linie, dass bestimmte Angebote gar nicht gelöscht werden könnten und man für diese Angebote eine nationale Sperre brauche.
    Mich erfüllt hingegen der Schwenk hin zum „Sperren bis Löschen“ auch mit großer Sorge.

  12. […] Also heißt es weiter Druck zu machen und ein klein wenig zu hoffen, dass Frau Justizministerin recht bald mit dem Vorschlag eines Aufhebungsgesetzes kommt.  An der Aufhebung führt kein Weg vorbei, denn schließlich belegen auch die Zahlen des BKA den Erfolg bei “Löschen statt Sperren”. […]

  13. […] kommt. An der Aufhebung führt kein Weg vorbei, denn schließlich belegen auch die Zahlen des BKA den Erfolg bei “Löschen statt […]

  14. […] parti Die Linke (extrême-gauche) a publié le 17 mars sur son blog les statistiques du BKA du mois de janvier 2011 affirmant que ces chiffres démontrent que la […]

  15. […] neue Kategorien, die zuvor in früheren Löschstatistiken des Bundeskriminalamts (BKA) – zuletzt berichteten wir über diese im März 2011 – nicht ausgewiesen […]