DIGITALE LINKE
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Posts mit dem Tag ‘GRÜNE’

Grüne verteidigen Netzpolitik auch am Hindukusch

Gestern wurde ein Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Internet-Telefonie in Afghanistan“ veröffentlicht (PDF: BT Drs 17/5908), dessen Wortlaut wir hier vollständig wiedergeben:

Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, allen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan noch in diesem Jahr Internet-Telefonie zu ermöglichen.

Oft enthalten derlei Anträge sogenannte Feststellungsteile oder Begründungen, die die Intention des Antrags und den Inhalt näher erläutern. Nicht in diesem Fall, hier greift wohl die Geheimhaltung. So fragt sich der unbedarfte Netizen an der Heimatfront nach einem ersten Querlesen: Ja, werden denn Feldpostbriefe immer noch mit Eselskarawanen aus den Kampfgebieten transportiert? Sind die Taliban mit ihren batteriebetriebenen Satellitentelefonen der Bundeswehr etwa kommunikationstechnisch überlegen?
Wohl kaum. > Weiterlesen

Copy&Paste?

Im Nachklang der Guttigate-Affäre legte die grüne Bundestagsfraktion einen Antrag “ Wissenschaftliche Redlichkeit und die Qualitätssicherung bei Promotionen stärken“ (Drs. 17/5195) vor. Darin überraschen weniger die Forderungen zur Promotion als vielmehr die etwas eigenartige Auffassung von wissenschaftlicher Arbeit und der Rolle des Internets dabei. > Weiterlesen

Netzsperrengesetz aufheben

Gestern Abend habe ich voller Freude gelesen, dass die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger noch vor Auslaufen der Bestimmungen 2012 das sog. Zugangserschwerungsgesetz, welches als Netzsperrengesetz bekannt ist, aufheben will. Zur Erinnerung: SPD und CDU hatten zu Zeiten der Großen Koalition dieses Gesetz beschlossen, die schwarz-gelbe Bundesregierung hat per Ministererlass eine Aussetzung des Gesetzes verordnet. Ein juristisch höchst fragwürdiger Vorgang. Das Gesetz sollte evaluiert werden. > Weiterlesen

FDP: Netzneutralität ist Internet-Sozialismus

Gestern fand im Bundestag die erste Lesung der Anträge von GRÜNEN (Drs. 17/3688) und DIE LINKE ( Drs. 17/4843) zur gesetzlichen Verankerung der Netzneutralität statt. DIE LINKE begründete ihren Vorstoß mit der Bedeutung der Netzneutralität für „Demokratie, Pluralismus und Meinungsbildung im Internet“. Netzneutralität – die neutrale Übermittlung von Datenströmen unabhängig von ihrer Klassifizierung nach Herkunft, Anwendung und Inhalt – sei „ebenso elementar für die Kommunikationsfreiheit wie für das technologische und gesellschaftliche Innovationspotential des Internets“, heißt es.

Irritierend oder auch bezeichnend an der Bundestagsdebatte waren die Einlassungen von Seiten der FDP. > Weiterlesen

Kosten der Sat.1 Guttenberg-Talkshow in Mazar-E-Sharif

Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres beglückte der Fernsehsender Sat.1 die Republik mit einem „Kerner Spezial“ aus Afghanistan. Vor der Kulisse des deutschen Feldlagers „Camp Marmal“ – inklusive seiner Insassen – in Mazar-E-Sharif führte der Moderator Johannes B. Kerner ein weitgehend belangloses Exklusiv-Interview mit Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU). Anwesend war ebenfalls dessen Gattin Stephanie Freifrau zu Guttenberg.

Die genauen Kosten über das vom Bundesverteidigungsministerium getragene TV-Sponsoring zum Afghanistankrieg samt Product Placement zu Guttenberg sind bislang nicht bekannt. Erste Auskünfte über Kostenbestandteile gibt nun eine Antwort der Bundesregierung (Drs. 17/4326, S. 26) auf eine Schriftliche Frage von Ulrich Maurer (DIE LINKE). Darin heißt es: > Weiterlesen

#Fail-safe – Eine Nachbetrachtung zum JMStV (Teil II)

Die Novellierung des JMStV ist auf der Zielgeraden gescheitert. Im Landtag von NRW stimmten letzte Woche Donnerstag alle Fraktionen gegen den Staatsvertrag. Nachdem feststand, dass nicht nur FDP und DIE LINKE ihre Zustimmung verweigerten, sondern auch die CDU ins Ablehnungslager eingeschwenkt war, wollte die rot-grüne Landesregierung sich nicht die Alleinverantwortung für das Vertragswerk unterschieben lassen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ließ mitteilen, dass die Koalition „aus staatspolitischer Verantwortung“ zugestimmt hätte, für die ablehnende Haltung der für die Ausgestaltung des Vertrags mitverantwortlichen CDU aber nicht den Kopf hinhalten wolle (AFP). > Weiterlesen

#Fail – Eine Nachbetrachtung zum JMStV (Teil I)

Am 10. Juni quittierten die Ministerpräsidenten der Länder per Unterschrift einstimmig ihre Zustimmung zum 14. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (RÄStV). Letzterer bildet den Mantel zur Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV), über dessen Hintergründe, Ziele und Widersprüche an dieser Stelle seit elf Monaten kritisch berichtet wird.

Mit der Unterzeichnung des 14. RÄStV durch die Ministerpräsidenten war aufmerksamen Beobachtern der Rundfunkpolitik der Länder klar, dass der Drops, wenn auch nicht vollständig, so doch zu einem Gutteil gelutscht war. Nie zuvor ist ein auf den Weg gebrachter Rundfunkstaatsvertrag auf dieser Stufe des Einsetzungsprozesses gescheitert. Von nun an würden Widersprüche aus den eigenen Reihen nach den Eigengesetzlichkeiten und medial vermittelten Funktionsmechanismen von Politik als eine Schwächung der Person des jeweiligen Ministerpräsidenten gewertet. > Weiterlesen

Zugangserschwerungsgesetz: Anhörung im Rechtsausschuss

Am Mittwoch, 10.11.2010, 14.00 Uhr, befasst sich der Rechtsausschuss des Bundestages unter Vorsitz von Siegfried Kauder (CDU) in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema „Zugangserschwerung zu kinderpornographischen Inhalten im Internet“. Grundlage bilden die von den Oppositionsfraktionen DIE LINKE, GRÜNE und SPD vorgelegten Gesetzentwürfe zur Aufhebung des Sperrgesetzes.

Im Rechtsausschuss, in dem Nicht-Juristen traditionell ein schweres Standing haben und normalerweise allein rechtspolitische Expertise gefragt ist, gedenkt die Union nun, in ihrem Bestreben zur Einführung von Netzsperren noch eine Schüppe draufzulegen. Das zeigt ein Blick auf die durch sie benannten Sachverständigen. > Weiterlesen

Gemeinsamer Fragenkatalog LINKE/B’90 Grüne zur Anhörung „Netzneutralität“ der Internet-Enquete

Auf der Sitzung am 13. September 2010 hat die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ beschlossen, am 4. Oktober 2010 eine öffentliche Anhörung zum Thema „Netzneutralität“ durchzuführen.

Für diese Anhörung kann jede Fraktion bis zu fünf Fragen an die zehn zu ladenden Sachverständigen richten. Die Linksfraktion und die Fraktion Bündnis’90/Die Grünen haben zu dieser Anhörung einen gemeinsamen Fragenkatalog (PDF) eingereicht, den wir an dieser Stelle dokumentieren: > Weiterlesen

Enquete: IT-Verband will Netzneutralität nicht vollumfänglich debattieren

Der Geschäftsführer des IT-Verbands Bitkom, Bernhard Rohleder, sieht den Begriff Netzneutralität als politisch belastet an. Die Debatte solle besser unter dem Terminus „Netzdifferenzierung“ geführt werden, wird er von heise online zitiert. Rohleder, zugleich Mitglied der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages, kritisierte ferner die inhaltliche Strukturierung des Themas in der Kommission: > Weiterlesen