DIGITALE LINKE
— Politik in der digitalen Welt! —

Archiv für die Kategorie ‘Sonstiges’

Roland Reuß zu Open Access

Der Initiator des Heidelberger Appells, Roland Reuß, fragt in einem Beitrag für die FAZ: wem nützt ein Zweitverwertungsrecht? Im Nachklang der BMJ-Anhörung (wir berichteten) hat diese Frage ihre Berechtigung. Leider gibt Reuß keine Antwort, sondern diskutiert anfangs eine allgemeine „Wissenschaftsschranke“ im Urheberrecht. Diese wird zwar vom Aktionsbündnis „Urheberrecht Bildung und Wissenschaft“ gefordert, spielte aber in der Anhörung überhaupt keine Rolle.

Danach schießt er weit über das Ziel hinaus und unterstellt allen, die ein Zweitvewertungsrecht für sinnvoll halten, „Verstaatlichungsphantasien“. Besonders überrscht ihn, dass auch die CDU dies mitträgt. Könnte das eventuell daran liegen, dass ein Zweitverwertungsrecht für Autorinnen und Autoren gar nichts mit Verstaatlichung zu tun hat? > Weiterlesen

Open Access und das Urheberrecht

Das Bundesjustizministerium hatte jüngst zu einer weiteren Anhörung im Rahmen des ministeriellen Konsultationsprozesses eingeladen. Das umfangreichste Thema der Tagesordnung lautete diesmal „Open Access“. (Matthias Spielkamp hat hier eine recht vollständige Mitschrift veröffentlicht.) Anwesend waren neben Politikerinnen und weiteren interessierten Externen vor allem Wissenschaftsorganisationen und Bibliotheken sowie Verlags- und IT-Branche.

Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass die Wissenschaft dringenden Regelungsbedarf sieht – und die Verlagsbranche nicht. Letztere will ihre Leistungen und Investitionen refinanziert sehen: „Branding“ der Artikel über Peer Reviewed Journals, Layout, Marketing, Schaffung von Marktnachfrage etc. Der „Goldene“ Weg von Open Access sei doch bereits ein prima Geschäftsmodell für die Verlage. > Weiterlesen

Börsenverein fordert urheberrechtlichen Rundumschlag – auch gegen Open Access

Alexander Skipis, Geschäftsführer des Börsenvereins, hat in der Debatte um den Dritten Korb zur Urheberrechtsnovelle bemerkenswert vorgelegt:

Es ist an der Zeit, in größeren Dimensionen zu denken, gerade im Urheberrecht. Faule Kompromisse, das Denken in Details und die vereinzelte Arbeit an Schrankenregelungen schaden dem Urheberrecht. Zu Lasten der Rechte der Urheber werden Fakten geschaffen, die ein Gesamtkonzept für den Umgang mit der Digitalisierung unmöglich macht. Die Fortsetzung der Korbstrategie zur Anpassung des Urheberrechts ist deshalb der falsche Weg. Was wir brauchen sind verlässliche Rahmenbedingungen.

In einem Beitrag für promedia fordert er Tabula rasa im Internet: keine Erleichterungen, keine Schranken, keine Detailarbeit, keine Balance von Urheber- und Nutzerinteressen. Sondern weitere Maßnahmen zur Durchsetzung eines „starken Urheberrechts.“ > Weiterlesen

BILDERBERGER tagen in Spanien

Über Hartz-IV-Empfänger, so Hans Krysmanski im Deutschlandfunk, weiß man so ziemlich alles, dafür sorgen schon die Kontrolle der Ämter und eine begleitende Sozialforschung. Über die Reichen und Mächtigen dagegen wisse man nahezu gar nichts. Insbesondere über die BILDERBERGER, die in dieser Woche bei Barcelona tagen. Für manche sind die BILDERBERGER ein Kreis wie jeder andere informelle Zirkel. Fest steht, dass sie tagen. Jedes Jahr wieder, diesmal in Spanien.

Die Bilderberg-Konferenzen finden seit 1954 jährlich an wechselnden, möglichst geheim gehaltenen Orten statt. Angeblich sind die Treffen rein privater Natur, doch warum sollen sich die Mächtigen aus Wirtschaft und Adel Politiker dann zum geheimen Gespräch laden und sich besser als ein G8-Gipfel schützen lassen?

Haben die Blogger Köhler gestürzt?

Einer, dem dies angetragen wird, Jonas Schaible, weist dies von sich:

„Nein, ich habe Horst Köhler nicht gestürzt. Natürlich nicht. Ich glaube nicht, dass ich relevanten Einfluss auf das Geschehen genommen habe – zumal nicht in meiner „Funktion“ als Blogger. Immerhin hatten bis gestern gerade einmal ein paar Dutzend Menschen meine Artikel zu Köhler auf diesem Blog gelesen… Auch alle Blogger Deutschlands zusammen haben Horst Köhler nicht gestürzt. Dazu fehlt es der so genannten Blogosphäre nach wie vor an Reichweite und an Relevanz. Nicht umsonst kamen Reaktionen aus der Politik erst, als die großen Nachrichtenmedien berichteten. …“

Hier weiter

Wie das iPad einen zweiten digitalen Graben schafft

Passives Couchvergnügen mit Folgen: Das iPad regt den Konsum an, doch es lässt die Kreativität darben. Mit Apples neuestem Spielzeug öffnet sich der zweite digitale Graben. Insofern ist das iPad eher eine Antenne für privilegierte Inhalte als ein Schweizer Messer für den Alltag im Webdschungel. Darum muss > Weiterlesen

Fernsehrunde und Chat mit Constanze Kurz

Das ZDF bietet heute abend ab 22.15 Uhr eine Runde mit dem dämlichen Titel „Wie gefährlich ist das Internet?“.  Gut möglich, dass die völlig verquere Fragestellung jeden interessanten Dialog der Gäste verhindert, darunter Constanze Kurz (CCC), Ilse Aigner (CSU) und Kay Oberbeck (Google).  Trotzdem wegen der Besetzung und des anschließenden Chats mit Constanze Kurz ein Tipp von uns.

Das Internet und der Friedensnobelpreis

Das Internet ist von Wired für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurden. Zur Begründung werden in einem Unterstützungsmanifest die Verdienste des Netzes im Kampf gegen autoritäre Systeme angeführt. Das Internet sei ein „Tool for peace“, das die Menschen zusammenbringe und friedliche Konfliktlösungen präferiere. Unterstützt wird die Kampagne von einem illustren Kreis aus afrikanischen und lateinamerikanischen PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und Netzmenschen wie etwa Joi Ito  oder Nicholas Negroponte – sowie Giorgio Armani.

Diese Sichtweise erscheint in einer Zeit, in der die Freiheit und die Offenheit des Netzes gegen Zensurbestrebungen aller Art verteidigt werden muss, sympathisch. Lobbyarbeit quasi…

> Weiterlesen

Erwartungen an die Enquete-Kommission zur digitalen Gesellschaft

Auf netethics.net  formuliert Rainer Kuhlen, Sprecher des Aktionsbündnisses „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“, seine Vorstellungen für das Aufgabenspektrum der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“:

„Wem gehört Wissen? Wie kann der Zugriff zu den Informationsressourcen des Internet für alle gesichert werden? Welche Rolle kommt dem Staat zu,  die neuen Verhaltens- und Nutzungsformen im Internet verträglich mit unserem demokratischen Rechtssystem und den normativen Ewartungen der Bürgerinnen und Bürger vorsichtig zu steuern bzw. zu regulieren und dabei Entwicklungspotenziale des Internet nicht zu stark einzuschränken.“

 Die Gesellschaft sollte die Chance nutzen,

an der politischen Gestaltung der elektronischen Räume des Internet direkt oder in der Öffentlichkeit mitzuwirken.

> Weiterlesen

Jeder Vierte würde einen Chip im Körper tragen

Der Bitkom hat eine Umfrage gemacht und dabei auch gefragt: „Für welche Vorteile würden Sie einen Computerchip im Körper tragen?“

4% der Befragten würden dies für schnellere Eingangskontrollen machen, 5% für bequemeres Einkaufen, 12% für erhöhte Sicherheit und 16% für eine schnellere Rettung. 6 % sehen „sonstige Vorteile.“

Immerhin 72% sagten, sie wüssten nicht, welchen Vorteil ihnen ein Chip unter der Haut bringen soll.