DIGITALE LINKE
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Archiv für die Kategorie ‘Sonstiges’

USA: Republikaner formieren sich gegen Netzneutralität

Der Unterausschuss für Kommunikationswesen und Technologie des von den Republikanern geführten US-Repräsentantenhauses hat gestern mit 15:8 Stimmen eine Resolution zur Missbilligung der von der Federal Communications Commission (FCC) erlassenen Regelungen zum Erhalt der Netzneutralität beschlossen. (Via Washington Post, ars technica.) Damit setzten die nach den Kongresswahlen im November letzen Jahres wiedererstarkten Republikaner ihre kompromisslose Haltung gegenüber jedweder Regulierung des Netzes und dem von Präsident Obama eingesetzten FCC-Vorsitzenden Julius Genachowski fort. Fred Upton, der republikanische Vorsitzende des Unterausschusses, wurde anlässlich der Abstimmung mit dem Leitspruch wiedergegeben: „The market has not failed.“ > Weiterlesen

Netzneutralität oder: Wem gehört das Netz …

Hannes Ametsreiter, Generaldirektor der Telekom Austria Group und als solcher verantwortlich für mehr als 18,9 Millionen Mobilfunkkunden und 2,3 Millionen Festnetzkunden auf den Märkten in Österreich, Bulgarien, Weißrussland, Kroatien, Slowenien, Serbien, Mazedonien und Liechtenstein, hat jüngst in Sachen Netzneutralität einmal kein Blatt vor den Mund genommen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal fand er deutliche Worte. Auf die Frage, ob Netzbetreibern Deep Packet Inspection zur Durchleuchtung des Netzverkehrs erlaubt sein solle, sagte er: > Weiterlesen

Hillary Clinton zu Ägypten, Internetfreiheit und WikiLeaks

US-Außenministerin Hillary Clinton hat gestern in einer Rede an der George Washington University die Staaten der Welt dazu aufgefordert, die Freiheit im Netz zu respektieren. Sie nahm positiv Bezug auf die Rolle von Netzaktivisten bei den jüngsten Protesten in der arabischen Welt und verurteilte die staatlich angeordnete Abschaltung des Internet in Ägypten. Ihr Plädoyer für freien Meinungsaustausch wollte sie allerdings nicht in Sachen WikiLeaks gelten lassen. Neben Transparenz müsse es auch Vertraulichkeit geben. Ohne eine Geheimhaltung von Kommunikation könne die US-Regierung nicht global für Menschenrechte und Demokratie eintreten. Die von WikiLeaks veröffentlichten Cables basierten auf einer Diebstahlshandlung und berichteten – diese zugleich gefährdend – großteils von solcher Menschenrechtsarbeit. So weit Hillary Clinton. > Weiterlesen

The Far Side of WikiLeaks

Viel Dreck ergießt sich gerade um ein im Grunde genommen positives Anliegen: das Dekuvrieren hoheitsstaatlicher Klandestinität gegenüber den Aufklärungsansprüchen demokratischer Öffentlichkeit. Über den schmutzigen Rosenkrieg, der sich in den Zeitungen über den Antihelden und Mitbegründer der Enthüllungspattform Julian Assange ergießt, hat Wolfgang Michal bereits auf Carta berichtet. In den Infight gegangen ist nun auch Daniel Domscheit-Berg. Auch in seinem Buch „Inside WikiLeaks“ – erste Exzerpte wurden gestern auf Cryptome geleakt – geht es offenbar weniger um die Sache als um Geld und Sex. > Weiterlesen

LINKE legt alternativen Gesetzentwurf zu Verwaisten Werken vor

Nachdem die SPD einen Gesetzentwurf zum Umgang mit verwaisten und vergriffenen Werken vorgelegt hat (Drs. 17/3991) und dieser Kritik unter anderem an dieser Stelle  erntete, legt DIE LINKE nun einen eigenen Entwurf (Drs. 17/04661) vor.

Der zentrale Unterschied besteht in der Herangehensweise an das Problem. Während der SPD-Gesetzentwurf diese Frage im Rahmen des Urheberwahrnehmungsrechts an die Verwertungsgesellschaften delegiert, regt der LINKE Entwurf die Einrichtung einer klaren Beschränkung des Urheberrechts, auch Schranke genannt, an. nichtkommerzielle Einrichtungen wie Bibliotheken oder Museen sollen Werke, deren Urheber unbekannt oder die Rechtesituation nach einer Standardsuche unklar bleibt, öffentlich zugänglich machen dürfen. Eine Erlaubnis von Verwertungsgesellschaften, die wie im SPD-Entwurf die Rechte unbekannter Urheber fiktiv wahrnehmen, soll nicht eingeholt werden müssen. > Weiterlesen

“Let’s get the son-of-a-bitch in jail!”

Die USA suchen dringend nach einem Weg, um Julian Assange strafrechtlich verfolgen zu können. Das hat nun auch US-Vizepräsident Joseph Robinette „Joe“ Biden vor der Presse zum Ausdruck gebracht. Die Untersuchungsbehörden müssten – so Biden laut Daily News – eine Beteiligung von Assange an der Verschwörung zum Geheimnisverrat nachweisen. Wären ihm die Geheimdokumente aus Kreisen des Militärs bloß übergeben worden, könnten die USA ihn nicht belangen. > Weiterlesen

DSL-Vertrag läuft auch ohne Anschluss weiter

Ein Kunde muss den Zwei-Jahres-Vertrag weiter bezahlen, auch wenn es im neuen Ort keinen DSL-Anschluss gibt, meldet die WELT.

Ein Umzug, wie er aus beruflichen oder familiären Gründen vorkommen kann, sei „prinzipiell kein wichtiger Grund“, der eine Kündigung erlaubte. Dies entschied der Bundesgerichtshof am Donnerstag in Karlsruhe. (AZ: III ZR 57/10)

Dem Urteil zufolge kann ein Vertrag bei einem Telekommunikationsunternehmen nicht gekündigt werden, wenn die Gründe dafür „dem Einfluss des anderen Vertragspartners entzogen sind und der Interessensphäre des Kündigenden entstammen“, zitiert die Süddeutsche Zeitung.

Computerwurm Stuxnet: Gold und Weihrauch ja, doch was ist Myrte?

Am Mittwoch berichtete die New York Times von einem angeblichen Hinweis auf das Alte Testament im Programmcode des Computerwurms Stuxnet. Seitdem geht die Story durch die qualitätsjournalistischen Medien. Sie lautet wie folgt: IT-Experten haben in den Codezeilen von Stuxnet den Begriff „Myrtus“ entdeckt. Das sei die lateinische Bezeichnung für die vor allem im Mittelmeeraum verbreitete Pflanze Myrte. Deren hebräischer Name laute „Hadas“, was wiederum dem Wort „Hadassah“ für Esther ähnele. Schon im gleichnamigen Buch des Alten Testaments werde geschildert, wie die Königin Esther die Perser von ihrem heimtückischen Plan abgehalten hat, das Volk Israel zu vernichten. Folglich werde auch der aktuelle Cyberkrieg gegen das iranische Atomprogramm in ihrem Namen geführt, Stuxnet stamme sehr wahrscheinlich aus Israel. > Weiterlesen

Wenig sichere Arbeit in Zukunftsbranchen in Berlin

Rund 17 Prozent der Bevölkerung, das sind 183 000 Beschäftigte, arbeiten in Berlin in den Zukunftsbranchen, berichtet heute die Berliner Zeitung unter Berufung auf Wirtschaftsenator Harald Wolf (Linke) . Hier ist das geringste Wachstum an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen zu verzeichnen.

„Mit einer jährlichen Wachstumsrate bei der Beschäftigung von 0,5 Prozent für alle Zukunftsbranchen liegt Berlin zwar im Bundesdurchschnitt, doch zeige die Kluft zwischen steigenden Umsätzen und zum Teil rückläufigen Beschäftigtenzahlen, wie viele Menschen in der Zeitarbeit und in prekären Jobs arbeiten. … Im Bereich Medien etwa steht einem jährlichen Umsatzwachstum von 8,8 Prozent ein Beschäftigungsrückgang gegenüber.“

Netztektonik: “After a long trip, we may be coming home”

Chris Anderson und Michael Wolff analysieren im Technologie-Magazin Wired die Kolonisierung des Netzes durch die Wirtschaft in ihrer jüngsten, vermeintlich unaufhaltsamen Ausprägung. Unter dem Titel “The Web Is Dead. Long Live the Internet” konstatieren sie eine fundamentale Verschiebung in der Gewichtung von Internetdiensten innerhalb der Gesamtarchitektur des Netzes: Die Bedeutung des seit zwei Dekaden dominierenden, auf dem Hypertext-System basierenden World Wide Web nehme kontinuierlich und beschleunigt ab, der maßgebende Entwicklungspfad des Netzes vollziehe sich von einer freien, prinzipiell offenen Plattform hin zu einem geschlossenen, proprietären Bezahlmedium. > Weiterlesen