DIGITALE LINKE
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Posts mit dem Tag ‘Internet’

Stern TV: Wird das journalistische ARD-Praxis am Sonntagabend?

Am 9. Juni liefert Günther Jauch in SternTV einen insgesamt fast 18-minütigen redaktionellen Werbeblock für das Programm namens „Neoguard 2010“, so Stefan Niggemeier im FAZ-Blog. Für Günther Jauch ist das PC-Programm eine „bemerkenswerte Entwicklung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und zum Aufatmen der besorgten Eltern“. Angeblich wolle das Programm jedoch keiner haben.

Damit löst er einen Praxistest durch die Netzgemeinde aus. Die zeigt, warum das Programm keiner haben wolle. Es hält nicht, was es verspricht. Nach wenigen Tagen nimmt Stern TV die Demoversion von seiner Seite.

Grundrecht auf schnellen Internetzugang

Finnland hat laut digitalfernsehen.de die schnelle Internet-Verbindung zum Grundrecht erklärt. Bis 2015 soll jeder Haushalt 100 Mbit/s haben. Deutschlands Wirtschaftsministerium lobte sich gerade, weil 97% der Haushalte 1Mb/s haben. Vor einem Jahr lag man bei 96,5%.

Was forderte Thomas de Maiziere in der siebten seiner vierzehn Thesen? > Weiterlesen

Gebührenmillionen für ein ZDF-Onlineangebot an der Grenze des Messbaren?

Der ZDF-Fernsehrat hat am letzten Freitag den Dreistufentest für die ZDF-Onlineangebote abgeschlossen. Ruprecht Polenz (CDU) teilte in einer Presseerklärung als Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates mit, dass die Gutachter zu dem Schluss gekommen seien, „dass sich die Telemedien von ZDF, 3sat und Phoenix nur in geringem bis sehr geringem Ausmaß auf die untersuchten Märkte auswirkten“. Weiter heißt es: „ Bei einem Marktaustritt der ZDF-Onlineangebote würden werbefinanzierte Anbieter lediglich in einem Umfang von 0,4 Prozent des Marktes profitieren. Bei den 3sat-Onlineangeboten wären es 0,1 Prozent, bei den Phoenix-Onlineangeboten 0,01 Prozent.“ > Weiterlesen

Wie das ZDF ein neues Buch seines Fernsehratsvorsitzenden platziert

Der ZDF-Fernsehrat tagte am letzten Freitag. Vorsitzender des Gremiums ist Ruprecht Polenz. Der CDU-Politiker war mal eine kurze Zeit (April bis November 2000) Generalsekretär unter Angela Merkel. Derzeit (seit 2005) ist er Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages. Er ist seit 2002 Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates und auch Mitglied im Aufsichtsrat der Vermarktungstochter des ZDF, der ZDF Enterprises. Der ZDF-Fernsehrat bestätigte ihn am letzten Freitag für weitere zwei Jahre als Vorsitzenden des Gremiums. Der ZDF-Fernsehrat schloss auch die Dreistuftentests für die ZDF-Onlineangebote ab. > Weiterlesen

FAZ lässt CDU-Fraktionsvize für ein Leistungsschutzrecht werben

Am Montag, dem 28.06.2010, findet die – nichtöffentliche – Anhörung „Leistungsschutzrecht für Verleger“ des Bundesjustizministeriums statt. Das ist Anlass für die Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland (FAZ), Lobbyismus im eigenen Interesse zu betreiben. Unter dem Titel „Wie wir die freie Presse erhalten“ darf Unionsfraktionsvize und Urheberrechts-Hardliner Günter Krings (CDU) im redaktionellen Teil der Samstagsausgabe (Printversion) auf knapp einer Drittel Seite Werbung für das Leistungsschutzrecht machen. Krings zentrale Aussage lautet: > Weiterlesen

Jimmy Schulz kann nicht klar sagen, was er mit seinem iPad-Auftritt im Bundestag erreichen wollte

Nicht nur beim Ablesen seiner Rede vom Bundestag verstotterte sich Jimmy Schulz mehrmals.

„Ich hatte das Gerät gerade mal zwei, drei Stunden und dachte aber, ich will das mal ausprobieren, und war natürlich noch nicht ganz so vertraut, dass ich da ja die Absätze nicht mehr so einordnen kann, wie ich das auf einem Papier kann.“

Und er hat daraus auch schon seine Schlussfolgerung gezogen.

„Ich glaube, ohne das vorher noch mal ausführlich zu testen, würde ich es nicht noch mal machen.“ > Weiterlesen

Rede zur Netzpolitik: Ein Innenminister, der Kreide gefressen hat

Am Dienstag hielt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) seine Grundsatzrede zur Netzpolitik. Sie stand unter dem Titel: „Grundlagen für eine gemeinsame Netzpolitik der Zukunft“, und stieß zunächst auch im Netz auf wohlwollende bis positive Berücksichtigung. Das lag sicherlich auch an einer geschickten Öffentlichkeitsarbeit. Unmittelbar nach der Übertragung per Live Stream veröffentlichte das Ministerium lediglich 14 Thesen, die für eine nähere Betrachtung seiner tatsächlichen Aussagen ungeeignet schienen. Die Rede selbst wurde erst gestern von Carta dokumentiert, heute schließlich erschien sie auch auf der Webseite des Ministeriums.

De Maizière skizzierte in einem langen einerseits—andererseits seine Vorstellungen von einem Ordnungsrahmen für das Internet. > Weiterlesen

Keine Internet-Versorgungssicherheit: Deutschlandspiel beim ZDF bester Beweis

Bei der Tagesschau hatte es nicht geklappt. PC-Gebührengegner wollten nachweisen, dass eine hohe Internet-Nachfrage nach der Tagesschau die technischen Kapazitäten schnell ausreizen und die Server lahm legen würde. Geschafft haben sie es nicht. Doch nur einen Tag später sorgte die FIFA dafür. Das ZDF war mit dem 13.30-Spiel der deutschen Nationalmannschaft überfordert. Keine Chance. Der Live-Stream des ZDF fiel am Freitag über weite Teile des Deutschland-Spiels aus, wie meedia.de berichtet. Klar: viele wollten das spiel sehen und hofften auf den Live-Stream im Internet.

Der Grund: das große Interesse der Zuschauer war zu viel für die ZDF-Server. Der Sender teilt mit: „Die ZDF-Technik hatte vor dem Spiel alle Vorkehrungen getroffen und die Streaming-Kapazitäten extra noch einmal ausgebaut. Trotzdem sind während des Spiels Probleme aufgetreten.“ Dies zeigt: im Netz gibt es noch keine Versorgungssicherheit. Kann man dann überhaupt einen Rundfunkbeitrag verlangen?

GEZ-Gegner wollten mit Tagesschau-Nutzung Internet lahm legen

Das Internet ist kein Rundfunk. Das wollten Aktivisten von „GEZ Abschaffen“ gestern beweisen, indem sie alle gemeinsam die Tagesschau im Netz schauten.
Sie wollten also mit der Tagesschau das Netz und die ARD lahm legen. Ihre Rechnung: Da das deutsche Internet einen Durchsatz von 2 Terrabit je Sekunde bietet und Fernsehen im Internet 3 Megabit je Sekunde braucht, können maximal  666.667 Zuschauergeräte gleichzeitig im deutschen Internet fernsehen.

Netzneutralität light

Hubertus Gersdorf, Mitglied der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages, hat auf Carta einen – so seine Formulierung – ersten Aufschlag zur Debatte über Netzneutralität vorgelegt. Er schlägt vor, die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Regulierung des Rundfunks- und Telekommunikationsbereichs heranzuziehen, um das Rad nicht neu erfinden zu müssen, wenn es darum geht, eine notwendige Balance zwischen den legitimen Interessen der Netzbetreiber einerseits und den berechtigten Belangen der Nutzer sowie Dienstanbieter andererseits herzustellen. > Weiterlesen